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PoetrySlams

von 2019

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Inhaltsverzeichnis

1. Ein bunter Ballon       - Hoffnung

2. On Fire                         - Abschied

3. Blaubeeren                   - Freundschaft

4. Die Blicke                      - Mut

5. Mein Gedicht                - Einsamkeit

6. Krieger des Lichts         - Kampf

7. Der Ruf                            - Gottes Ruf

8. Jugend vom Land         - Idylle

9. Ich selbst zu sein            - Lügen

Hoffnung, on fire
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H o f f n u n g  (ein bunter Ballon)

(10.09.2019)

-> neue Version

 

Manchmal im Leben hält nur eine seidene Schnur

Vom Abgrund zurück

Du glaubst schon lang nicht mehr wirklich

An ein wartendes Glück

So lange schon zieht dich irgendetwas zu Boden

Und Wolken umringen dich

Ihre Worte, ihr Lachen, sie dringen nicht zu dir durch,

Du bist wie in nem Tunnel,

Enge Wände bedrängender Länge,

Es verändert sich nichts, kein Ende in Sicht,

Kein Schimmer vom Licht,

Überall dieses Dunkel,

Das Kurve um Kurve nur Schlimmes verspricht

Alles scheint finster zu sein, dein Leben so sinnlos und klein

 

Und so oft denkst, du schaffst das nicht mehr

Weil du keine Kraft hast, nicht mehr

Deine Last ist zu schwer

So oft lässt du dich vom Treiben treiben,

Und so oft willst du einfach liegen bleiben,

Wenn das Leben dich zu Boden schmeißt

Doch immer ist da was,

Was dich irgendwie wieder nach oben reißt

 

Manchmal im Leben hält nur eine seidene Schnur

Und manchmal wächst aus ihrem Ende ein bunter Ballon

Sein Name ist Hoffnung, er trägt dich auf und davon

Wie ein Stück Grün, das blüht in nem Block aus Beton

Sie war kaum geboren, da war sie schon groß

Und was sie erlebt hat, lässt sie nicht los,

Sie wirkt erst wie zehn, doch hat schon zu viel gesehn

Und manchmal scheint es alle Kraft aus ihr herauszusaugen

Der Blick zu ernst für so junge Augen

 

Sie trägt diese Last namens Leben,

Die Lippen verschlossen, die Augen zu Boden gerichtet,

Auf den mageren Schultern zu viele Gewichte

Niemand liest wie ihr Blick ihre Geschichte berichtet

Sie beißt ihre Zähne zusammen

Doch in ihr brennt wie ein Stern eine einsame Flamme

Im Kern ihrer Seele

Niemand hört wie die Schwielen und Schrammen

Ihrer Hände erzählen

Von einem Mädchen, das sich ganz allein auf der Welt,

Ihr Tag um Tag stellt

 

Sie schweigt, sie ist eine, die niemals jammert

Doch da sind Tage, wo sie sich

An ne vergangene Umarmung klammert

Wie ein Kind, hilflos und klein,

Dann scheint sie noch so furchtbar jung und verloren zu sein

Und wenn sie abends unter der Bettdecke liegt

Träumt sie, sie fliegt und sie flieht mit nem Heißluftballon

Vor dem Alltag davon

 

Ich seh, wie du stehen bleibst

Und so gern einfach aufgeben würdest

Da ist fast nichts mehr,

Für das du am Morgen noch aufstehen würdest

Du stehst da, fühlst dich leer und sagst nichts,

Doch ich seh, wie du Tag um Tag stark bist

Und glaub mir, ich hab auf genau diesem Boden gekniet,

Hab genauso gehofft, dass es irgendwann jemand sieht

Und dann war da plötzlich ne Kraft, die mich zieht

 

Manchmal hält nur eine seidene Schnur

Den Anker am Schiff

Es stürmt wie im Meer

Und nichts ist in Sicht außer n gefährliches Riff

Alles scheint wie verloren zu sein,

Und manchmal wünschst du dir heimlich

Nie geboren zu sein

Doch -

Solange Luft deine Lungen verlässt,

Ist eine Hoffnung dein Anker, halte sie fest!

Solange ein Funke, ein winziger Rest

Deiner Kraft noch in deinen Knochen steckt

Geh nicht geknickt und gebrochen weg,

Da ist ein Licht, das in dir den Krieger weckt

Und irgendwann wächst aus der seidenen Schnur

Ein bunter Ballon

Und dein vergrabener Traum trägt dich auf und davon

Wie auf Flügeln aus den Federn deines Kissens gemacht,

Heraus aus dem Alptraum der Nacht

 

Ich weiß, du glaubst, dass nie was passiert,

Dass es nie wieder anders sein wird,

Hast schon zu viel probiert,

Immer wieder, bis du den letzten Mutrest verlierst

Du fühlst dich hoffnungslos,

Doch lass bloß nie die Hoffnung los

Denn ich glaub an ein Morgen mit weniger Sorgen für dich,

Glaub mir, es lohnt sich, das Leben belohnt dich

Für jeden einzelnen Schritt, den du gehst

Es verschont dich nicht,

Aber auch wenn du den Wind nicht drehst,

Bestimmst du selbst, wohin du wehst,

Ich seh, du bist wie in Wolken gehüllt,

Setz deine Segel, damit sie Hoffnung füllt!

Versuch zu kämpfen, gegen Gewalten und Mächte,

Denn ein Märchen geschieht

In der 1000 und ersten deiner düsteren Nächte

 

Und eine seidene Schnur zieht dich,

Sie zieht sich wie ein blassroter Faden

Durch dein stürmisches Leben,

Und irgendwann, als könntest du schweben,

Schmückt es mit Farben ein bunter Ballon,

Er trägt dich auf und davon

 

Da ist Hoffnung, hör auf, in deinen Scherben zu liegen

Wer nie aufgibt, ist auch nicht zu besiegen,

Nutz deine Flügel und fang an zu fliegen!

Sei einer, der loszieht, wenns sein muss allein,

Der sein eigenes Los zieht, und nichts kriegt dich klein,

Ich spür eine Leidenschaft, sie ist deine Kraft und dein Licht

Und du sprühst bunte Funken der Hoffnung um dich

 

Ich weiß, dass du oft vorm Geländer stehst

Und denkst, dass du grad vor dem Ende stehst

Oft siehst du nur den Abgrund, blickst hinab und

Frägst dich, obs da unten nicht eigentlich besser wär

Du kriegst den Blick nicht übern Tellerrand

Klebst wie Fetzen eines Luftballons an ner zerplatzten Kellerwand

Du blickst immer hinunter, traurig und stumm,

Und verpasst die Welt voller Wunder um dich herum

Denk statt an all deine Sorgen daran,

Was dir das Leben geschenkt hat

Und jeder Moment hat immer irgendeinen Sinn,

Ich weiß nicht, wohin dich dein Weg grade führt,

Doch ich spür, dass es was Großes sein wird

Manchmal im Leben hält nur eine seidene Schnur

Und manchmal wächst aus ihr ein bunter Ballon

Er trägt dich auf und davon,

Und ne Wurzel bricht durch Tonnen Beton

Er trägt dich bis über die Wolken, wo die Freiheit wohl grenzenlos ist

Und er zeigt dir, dass du all deine Grenzen los bist

 

Wenn du in deiner inneren Leere versinkst,

Geh mal nen neuen Blickwinkel wählen!

Kannst du sehen, dass da tausende Glühwürmchen sind?

Komm, lass sie uns zählen!

Du sagst, ich ertrag keinen Tag länger davon

Um dich sind Mauern aus Stahl und Beton

Komm schnapp dir nen Heißluftballon!

Gib nicht auf, flieg auf und davon!

Ich zeig dir ne Kraft, so viel größer als du

Sie gibt dir Mut, sagt, trau dir was zu, schau nicht nur zu, denn

Da ist Hoffnung, sie zeigt dir was möglich ist

Da ist Liebe, sie zeigt dir, wie schön du bist

Da ist Licht, das dich zum Scheinen bringt

Ne Melodie, so schön, dass sie dich fast zum Weinen bringt

Wie ein Liebeslied, das dich aus der Tiefe zieht,

Wenn du auch oft ganz allein tanzt

Da ist Mut, er zeigt dir, wie stark du schon sein kannst

Da ist Hoffnung, bunt wie ein Heißluftballon

Und wenn die Schnur reißt, fliegst du auf und davon

Darum gib niemals auf

Steck all deinen Mut ein und lauf

Und wenn Laufen nicht geht, dann geh

Oder kriech, aber bleib niemals stehn

 

Sie trägt mit sich eine Quelle des Lichts

Und wenn ihre Welt mal wieder zerbricht,

Dann schiebt sie ihre Hand in die Hosenasche

Und umklammert ihn mit ihren Fingerspitzen,

Und man sieht ihn hell zwischen ihren Fingern blitzen

Einen Edelstein namens Hoffnung

 

Keiner weiß woher, aber mitten im Chaos,

War er eines Tages plötzlich da

Ein kleines Stück Wunder so wunderbar hell in ihrer Hand

Wie ein Diamant, in dem sich all ihre Träume spiegeln, wie das Auge des Sturms

Manchmal will sie sich verriegeln, wie Rapunzel im Turm

Doch wenn sie ihn berührt, kann sie durch Nächten fliegen,

Als würde sie samt ihren Sorgen nicht mehr als eine Feder wiegen

Sie streckt die Finger, um nach ihnen zu greifen,

Den silbernen Streifen am Horizont

 

Da ist ne Handvoll Hoffnung in ihrer löchrigen Hosentasche,

Sie braucht sie bloß niemals loszulassen,

Sie hört zwischen den Dornen den Frühling, die Blüten der Rosen rascheln

Sie trug diese Last namens Lebens so lange, doch

Niemals vergebens

 

Und eines Tages kannst du ne Feder in nem Flügel sein,

Der für jemanden schlägt

Oder eine seidene Schnur, die jemanden trägt,

Ne Flamme im Feuer, n Flicken Heißluftballon,

Zerrst jemand auf und davon,

Raus aus Asphalt und Beton mitten in den Himmel hinein

Vielleicht kannst du für jemand ein Stückchen vom Himmel sein,

 

Und du strahlst hell wie ein Stern in der Ferne,

Der die Richtung weißt

Vielleicht bist du mal der, der die richtige Richtung weiß,

Wenn einer verloren ist

Ich glaub, es gibt einen Grund, dass du geboren bist

 

Du scheinst vielleicht schwach und klein zu sein

Doch vielleicht muss ein Stern erst mal vom Himmel fallen

Um für jemanden ein Wunsch frei zu sein.

Mein Gedicht

(24.09.2019)

 

 

Ich bin die Stimme, die nicht spricht,

Hörst du mich flüstern von den tausend Geschichten

Von den einsamen Lichtern, schwer zu verstehen und doch einfach zu richten,

Von Menschen, die man öfter mal auslacht

Und Worten, die nie jemand aussprach

Von der Welt, und von dem, woran sie sich meistens vorbeidreht

Von dem Schicksal, an dem man vorbeigeht, ohne es zu sehen

 

Ich bin die Stimme, die nicht spricht

Aus den hintersten Reihen hört man mich rufen und schreien

Denn ich bin das Brüllen, wimmernde Brüllen der Leisen und Stillen

Ich bin die Stimme, die nicht spricht

Und ich schreie mein Gedicht dieser Welt in ihr Gesicht

 

Und

Er ist mein Gedicht, sein einsamer Morgenmantel

Neben dem kein zweiter hängt,

Der da so verlassen wirkt, dass er ihn manchmal fast weiterschenkt,

Dessen Umriss im Morgentauen

Traurig grau und der Haken daneben so leer scheint

Den zu tragen ihm manchmal so schwer scheint

Er ist der Rahmen meiner Zeilen

 

Er ist mein Gedicht, 

Weil er nie aufhört seinen Mantel zu tragen

Weil er ihn Morgen für Morgen an den schwierigsten Tagen

Wieder vom Haken nimmt

Sich in seinen Wagen zwingt und seine Runde dreht

Seine Wunde trägt

Sich Reim um Reim ganz allein

Durch sein einsames Leben schlägt

 

Er parkt im Park, isst Tag für Tag dort seinen Quark

Und sieht den Hunden beim Spielen zu

Sieht über Stunden den Vielen zu,

Die dort sich in ihren Gedanken verlierend mit ihren Tieren spazieren

Und von Außen so zufrieden scheinen

Und fährt genauso auch heim, immer wieder, alleine,

Durchs Dorf, vor dem letzten Haus bremst er

Wer ihn sieht, sieht nur ein altes Gesicht

Er ist ein einsames Licht in nem einsamen Fenster

Kennt die tausend Gespenster besser als die wenigen Menschen

Doch er ist mein Gedicht und kein Vers hört auf zu kämpfen,

Er quatscht ziemlich gern, aber niemand ist da, der ihn hört

Es gibt niemanden mehr, der seine Ruhe noch stört

Und er trägt seine Zeilen weiter durch den Regen

Vielleicht hörst du ihn dazwischen

Mal im Vorbeigehn leise reden

 

Und ich höre nicht auf, meine Gedichte zu flüstern

Damit man sie nicht vergisst, denn

Sie leuchten wie Lichter an Insel-Strand-Küsten

Sie bergen verborgene Schätze,

Flackern wie die Flammen der Kerzen

Von ihrem Rhythmus gepackt klopf ich den Takt leisen, verletzten, leuchtenden Herzen.

 

Sie ist mein Gedicht, denn ich find, sie ist wichtig,

Manchmal denkt sie, sie tickt nicht ganz richtig,

Sie spricht nicht so oft, aber innerlich hofft sie,

Dass man sie wahrnimmt,

Und auch ihr mal wer sagt, dass sie toll ist

Und an ihr jedes Haar stimmt,

Denn sie weiß nicht, was falsch ist in ihr,

Vielleicht ist sie einfach nur leise,

Für ihre Alter zu alt und zu weise

Sie ist einsam innendrin, da ist niemand wie sie

Da ist niemand, der sieht, wie sie wegrennt und flieht vor der Welt

 

Ihre einzige Gesellschaft sind verwirrende Stimmen,

Die sie wie in ihrem Zimmer einzimmern

Sie fürchtet die Schatten, die meistens eigentlich ihre eigenen sind,

Viel zu tief in ihr drin sitzt ein leidendes Kind

Und fragt sich: Weiß da draußen noch jemand, wer ich eigentlich bin?

Man sagt, sie sei seltsam,

Wohnt weit draußen am Weltrand und sieht sich von Außen die Welt an

Wer bleibt bei ihr, wer hält sie aus?

Doch wenn sie mal kämpft, wer hält sie dann auf?

Wer hört ihre Stimme, wenn sie nicht spricht,

Wer sieht ihr ins Gesicht, sieht in ihrem Blick das leise Licht,

Wer liest in ihr ein Gedicht?

Er ist mein Gedicht, ja, er ist mein Lied,

Weil viele ihn anstarrn, doch niemand ihn sieht

Weil jeder ihn kennt, aber ihn keiner versteht

Und alle fragen, wieso, niemand frägt, wies ihm geht

Seit ein paar Jahren sind seine Eltern geschieden,

Er ist im Leben schon oft liegen geblieben,

Keine Lust, so viel Frust, nichts läuft, wie es sein soll

Er säuft sich so häufig einfach allein voll,

Es scheint so, als gäb es für ihn keinen Sinn und kein Ziel

Viel zu oft hat er eher heißer gelacht

In der Schule wird er fertiggemacht,

Und manchmal wird ihm das alles zu viel

Er hat nicht selten mal an das Ende gedacht

Und wir wollen es nicht hören, es ist uns zu ernst

Doch er ist ein einsames Licht, das brennt

Er ist mein Gedicht, und ich werd von ihm erzählen,

Bis die Welt seine Geschichte kennt.

 

Denn mir begegnen viele Leben

Und ich sprech von ihren Wegen, sie sind nicht immer eben

Ich erzähle von Hügeln und den riesigen Bergen

Von schluchzenden Schluchten, den tiefsten Tälern der Erde

Ich erzähle die Geschichten, die das Leben schreibt,

Damit vielleicht ein leises Herz am Leben bleibt.

 

Es ist so leicht zu verurteilen

Doch oft nicht so leicht, ein besserer Mensch zu sein

Wir alle sind schwach und klein und

Eine Seele kann nur heilen

Wenn man ihr Halt gibt, ihr zeigt, dass sie geliebt ist

Ihm blieb davon nichts übrig.

Von den Seinen verlassen, die überzeugt sind, dass sie ihn hassen,

Von vielen Lippen verflucht

Ist er wie der verlorene Sohn, den scheinbar keiner mehr sucht

Sie sagen, er habe zu oft gelogen

Und als letzte Gesellschaft blieben ihm Drogen.

 

Da sitzt er hinter verbitterten Gittern

Zwischen all den zersplitterten Splittern seines Lebens

Und egal, wie er sich anstrengt, es scheint völlig vergebens

Er brüllt und sie sehen ein Monster,

Niemand sieht, wie sehr er verletzt ist

Man hetzt ihn und schätzt nicht,

Wie viel er durchsteht, er

Fühlt sich oft selbst so klein

Schon lang kann er nicht mehr er selber sein

Ein bisschen wie Hulk,

Um seine Knochen legt sich Schicht um Schicht Kalk

Er hat alle seine Freunde verloren im Tunnel

Und am Ende wartet nichts als ein gebrochenes Licht,

Doch für mich ist auch er immer noch ein Gedicht

 

Sie ist mein Gedicht, sie bakt noch immer die Kuchen

Vergisst nie, jeden Tag nach ihrer Brille zu suchen

Ihre Enkel haben seit nem Jahr keinen Brief mehr geschrieben

Und sie fragt sich jeden Tag, was sie all die Jahre lang trieben,

Sie hängen den Großteil der Zeit vor dem Internet

Und sie denkt sich, es wär doch gerade jetzt im Winter nett,

Sie endlich mal wieder zu sehen, sie kanns nicht verstehen.

Mit nem einsamen Seufzer sieht sie auf die Straße hinunter: Kein Auto in Sicht,

Sie bleibt ein einsames Licht

In nem fast leeren Rahmen, hinter ner spiegelnden Scheibe;

Abend für Abend, als könnten sie die Gespenster vom Fenster vertreiben

Brennen drinnen die Kerzen,

Und sie bakt, und sie bakt mit viel Herz, denn

Insgeheim hofft sie noch, sie könnts nicht verschmerzen

Doch sie leuchtet auch in der stillsten der Nächte

mit einsamen Flammen am Fenster zusammen

 

Sie ist ein einsames Licht, und für mich ein Gedicht

Das ich der Welt nicht verschweigen kann

Weil es so wie es ist, nicht mehr bleiben kann

Wir sind so oft einsame Lichter und brennen allein

Und finden nicht heim, weil da kein Zuhause mehr ist,

Wir rattern im Getriebe der Routinen mit in den Maschinen,

Wo keine Pause mehr ist,

Was zählt eine Zahl im System der Gesellschaft?

Wo gehörst du dazu, wer ist da, wenn du krank bist?

Und wer erledigt die Dinge, die kein Geld dieser Welt schafft?

Die niemand bezahlt, wo der Lohn nur der Dank ist?

Wer wärmt die Herzen, wenn uns innerlich friert

Und wem ist wichtig, was mit uns passiert?

 

Wir sind oft einsame Lichter und brennen allein

Wir könnten zusammen ein Lichtermeer sein

Und sind wir nicht Krieger des Lichts?

- kommt, lasst uns ein Lichterheer sein!

 

Und er dreht seine Runde Tag für Tag weiter

Vielleicht siehst du ihn mal, dann wink ihm und sag ihm hallo

Lass n kleines Stück Zeit da für ihn - oder so

Und er dreht seine Runde, fährt heim durch die Straßen

Er sieht tausende Scheiben, sie rasen vorbei an der seinen

Und keine, die bleiben, er fühlt sich alleine

Vor nem einsamen Fenster

Darin ein Gesicht, das hinausblickt, da bremst er

Und sieht n einsames Licht,

Und wie er dann rauskriegt, wohnt dahinter ein leises Gedicht

Und da weiß er, er ist hier im Winter

Nicht so allein, wie er denkt

Vielleicht hat ihn das Leben nicht ganz aus Versehn in diese Straße gelenkt

Denn in der stillsten der Nächte sind Lichter das größte Geschenk

Er dreht seine Runden, jetzt weiß er wieder, wofür

Und sein Mantel, der hängt heute an ner anderen Tür.

goldenes Pergament

Für eine Freundin - on fire

Ihr Strahlen ist, woran man sie erkennt

Sie ist on fire, denn sie brennt für den Herrn

Sie leuchtet hell wie ein Stern

Sie hat so viel Energie, wie Dynamit, mit ihr ist immer was los

Was machen wir blos, wenn du gehst?

Aber das ist dein Weg, er folgt deiner Vision

Denn du bist ein Mädchen mit einer Mission, mit nem Ziel

Du bist Inspiration

Und ich bin sicher, da wartet noch viel.

 

Du hast die besten Ideen, bleibst nie stehen

Dass du was Besondres bist, ist nicht schwer zu sehen

Du bist sensibel, kannst jeden verstehen

Wo er grad ist, darum bleib, wie du bist!

 

Ja, ich hoff, dass du ganz genauso auch weitermachst

Ich hoff, dass du weiter so heiter lachst und fröhlich bleibst,

Denn ich glaube, dass du auf deine Art mal Geschichte schreibst

 

Wenns mal bisschen schief läuft, dann denk statt

An deine Sorgen daran, welche Gaben Gott dir geschenkt hat

Und jeder Moment hat immer irgendeinen Sinn

Ich weiß nicht, wohin das Leben dich führt,

Doch ich spür, dass es ein Weg voller Wunder sein wird

Gott ist dein guter Hirt, mit dem dir nichts passiert

Denk dran, was alles machbar und was alles schaffbar ist,

Und dass da ne Kraft da ist

Von der du immer tanken kannst

Dann ist da so viel, wofür du ohne Angst danken kannst

 

Denk dran, wie sehr du geliebt bist - und nichts und niemand besiegt dich

Niemand hält dich zurück, was dich bedrückt, zieht dich nicht wirklich runter,

Und das Leben wird so viel bunter,

Wenn du dass nur im Herzen behältst!

Und wenn du dich mal fühlst, als ob du grad fällst

Denk dran, du bist wertvoll und wichtig, das Feuer in dir erlischt nicht

Bevor alles gut ist, ich hab gesehen, wie mutig du sein kannst

Und wenns sein muss, fang eben allein an,

Denk dran, mit Gott bist du niemals einsam!

Das wünsch ich dir und ich glaube fest, dass du immer den Mut hast

Egal, was dich erwartet,

Und dass du das alles mehr als nur gut machst

Und mal so richtig was startest, wenn du willst.

 

Denn du bist bewundernswert stark

On fire, strahlst hell in dieser Welt,

Wie ein Stern, der sich dem Dunkel stellt, mitten am Himmelszelt

Das bist du, du hörst zu, deine Worte tun gut,

Du kannst vielen helfen, neue Schritte zu gehen

Die Richtung zu drehen oder mal nen Gang höher zu schalten

Ich hoffe, du wirst deine Träume zusammenfalten

Und beim Packen mit in die Koffer legen

Denn da, wo du hingehst, bist du ein Segen, bei Sonne,

Bei Regen wie n Schirm scheint deine Fröhlichkeit

Und spürst du doch irgendwann mal Einsamkeit,

Dann denk zurück an deine Zeit hier, denn wir

Denken an dich, wir vergessen dich nicht

Und sagen ein ganz großes Danke dafür!

Always stay on the way to FeliCity! :)

Blaubeeren

Blaubeeren – Freundschaftsslam

Manchmal ist das Schönste im Leben Blaubeeren essen

Und ich wünsch dir die Zeit zum die Sorgen zuhause vergessen

Sitz einfach nur da und nimm einfach nur wahr,

Wie die Zeiten vorbeiziehn, ganz wie die Wolken da oben

Schwerelos, wie in Luftballonsphären gehoben

Und ich sitze immer wieder gerne neben dir,

Genieß das Leben hier

Mit dir zusammen, denn du bist ein Segen für

Diese Welt.

 

Vielleicht denkst du manchmal, du würdest nicht reichen,

Deine Zweifel vergleichen dich, doch du gleichst hier nichts

Was Gott sonst gemacht hat

Dafür ist er viel zu kreativ

Ich glaub, dass er sich bei dir was Besondres gedacht hat

Da lief nichts schief, als er dich schuf

Und er rief mit seinem Ruf dich ganz besonders

Sagte: du wirst ein Segen sein

Vielleicht denkst du manchmal, du gehst den Weg allein

Doch dann ist am Leben sein wieder das Schönste was es gibt

Du lebst getragen und geliebt

 

Und du bist echt mutig, ich hätt diesen Mut nicht

Da ist viel, was du schaffst und du würdest gern so viel mehr machen

Ich wünsch dir die Kraft, viel Motivation, immer Gründe zum Lachen

Du kümmerst dich wirklich

Um viel und es wirkt nicht

Als verlangst du je was zurück

Das wir dich haben, das nenn ich Glück

Du bist ne Bereicherung

Vielleicht denkst du manchmal, du würdest nicht reichen und

Wärst nicht so toll wie die Andern, doch

Mit dir würd ich mich nachts in Schwimmbäder schleichen und

Bis nach Spanien wandern,

Über Zaunwipfel hinwegklettern und in nen eiskalten See springen gehn

Wild im Kreis herum tanzen oder einfach dem Leben zusehn

Denn Freunde schenken die Zeit zum die Sorgen zuhause vergessen und

Mit dir würd ich Blaubeeren essen

 

 

 

Blicke

(02.10.2019)

 

Sie wird bei jedem Schritt von Blicken durchstochen

Täglich geht sie heim, geknickt und gebrochen

Sie steht vor dem Spiegel und weiß nicht wohin, 

Spürt, wie Verzweiflung leise gewinnt,

Die Angst lässt nicht los, stellt sie bloß,

Macht sie klein, wenn sie weint

Macht ihre Fehler unübersehbar und groß.

 

Und ich - vertrag keine Kritik

Nicht mal nen kritischen Blick,

Kommt dein Kommentar zu direkt heraus, zieh ich mich zurück,

Stück für Stück in mein Schneckenhaus

Ich erzähl viel von mir, doch lass die Kanten und Ecken aus

Bin am Boden zerstört, wenn mich jemand nicht mag,

Sodass ichs nicht mal ertrag, eigener Meinung zu sein,

Hab viel zu viel Angst, damit alleine zu sein.

 

Für die Blicke - bin ich fast wie ne Puppe geworden

Ich will akzeptiert sein, im Schutz der Gruppe geborgen

Kann viel zu gut spielen, immer dasselbe zu denken wie sie,

Die Blicke, sie lenken mich wie Fäden eine Marionette

Ich bin die Coole, die Intelligente, die Nette,

Abgespulte Verhaltensmuster wie ein Bildschirmschoner

Bins schon gewohnt, der bloße Hintergrund meines Lebens zu sein

 

Manchmal leben wir alle möglichen Leben, nur nicht unsere eigenen

Da ist so viel was wir eigentlich wollen und doch so oft meiden, denn

Jeder tut was er kann, um in die Masse zu passen,

Doch ich fang immer mehr an, meine Maske zu hassen.

 

Manchmal fühl ich mich wie gefangen zwischen lauter grell geschminkten Puppen,

Und ich würd mich gern entpuppen, einfach ich sein,

Ein kleines Licht sein in meinen eigenen Farben

 

Deshalb balle ich die Fäuste

Und kämpfe gegen mein Gehirn

Wisch mir den Schweiß ab von der Stirn

Es gibt keinen Grund, dass ich Angst hab, was kann mir denn schon passiern?

Ich hab schließlich nichts zu verliern

 

Und ich kämpfe dafür

Nie für die Blicke zu leben,

Nie für ne Clique zu leben,

Nen Fick drauf zu geben, was sie in mir sehen

Egal, wie viele Stricke sie legen

Lieber allein und verrückt, ich verschenk mich nicht,

Ich unterdrück nicht, was ich fühl oder denk, denn ich

Blick nicht, wie wirst du glücklich

Wenn du nicht mal du bist,

Deinem Leben nur zusiehst?

Ich bin lieber frei als detailgetreu angepasst,

Merkst du nichtmal, wie viel Angst du hast?

Dass es dich kaputt macht,

Wie ihre Meinung dir durchgehend Druck macht?

 

Und ich will keinen Tag mehr äußerlich froh, doch innerlich traurig sein,

Alles tun, immer nur für den Augenschein,

Und ich kann selber bestimmen,

Ob ich genug bin, ob ich, wie ich bin gut bin in meinen eigenen Augen

In mir steckt der Mut drin, daran zu glauben, dass ich voller Wunder bin,

Einfach ein Wunderkind

In echt so viel bunter bin als jede Verkleidung,

Ich habe keine Angst, dazu zu stehn, denn es ist meine Entscheidung.

Ich weiß, dass ich das tun muss, für den einen, den es weiterbringt,

Das ist der Grund, warum ich weiter hin heiter kling,

Warum ich keine bin, die ihren Kopf durch eine Leine zwingt

Auch wenn ich damit manchmal vielleicht ganz alleine bin.

Ich weiß, dass ich paar Gaben hab, und damit eine Pflicht,

Dass ich bisschen was zu sagen hab und in mir dieses Licht,

Das scheinen will, dass ich meine Last zu tragen hab

Ja, nur gezählte Tage hab,

Die ich nicht damit verschwenden kann, immer allen zu gefallen,

Weil es jede Stunde enden kann, lass ich alle Masken fallen.

 

Und ich balle meine Fäuste

Kämpfe gegen mein Gehirn

Wisch mir den Schweiß ab von der Stirn

Es gibt keinen Grund, dass ich Angst hab, was kann mir denn schon passiern?

Ich hab schließlich mich zu verliern.

 

 

Manchmal tut es so weh, scheint so gefährlich zu sein,

Einfach nur offen und ehrlich zu sein,

Weil es viel beschwerlicher scheint, die Menschen wirklich nach innen zu lassen

Die Angst nicht gewinnen zu lassen,

Nicht einfach ne Rolle zu spielen,

Als wär sie nur eine von vielen.

Und sie versucht, sich aus ihren tausenden Schalen zu schälen

Die Augen nach vorne, nicht die Blicke zu zählen

Doch manchmal –

wär sie so gerne beliebt,

Sie sucht immer wieder nach was, was ihr Bestätigung gibt

Sie betet, dass sie nicht allzu sehr auffällt

Und sie sieht nicht, wie sehr es sie aufhält

 

Und er - ist oft so ne Art Ein-Mann-Theater

Hat häufig mal nen kräftigen Kater

Weil er so gerne beeindruckt,

Man hat manchmal den Eindruck,

Er lebt ziemlich heftig, doch er tut nur so mutig,

Ständig beschäftig, ein Image zu bauen,

Ohne sich wirklich leben zu trauen

 

Lass den Lichtblick mal blicken, der du allein sein kannst

Und wenn niemand mitmacht, dann fang eben allein an

Denn am Ende lebst du nicht für die Blicke

Geh nie den Weg, den die Blicke dich schicken,

Gegen den Strom, selbst wenn dich Blicke erdrücken

Hörst du die Uhren, sie ticken, du hast nich ewig Zeit,

Blicke bleiben nie lang, Mut bleibt in Ewigkeit

Und Liebe vergeht nicht, deshalb geh deinen Weg, bis

Dein Leben zeigt, dass du mit deiner eigenen Feder schreibst

Federleicht

Nie von deinem Weg abweichst

Und auch nicht über deine Fehler schweigst

 

Und ich – ich schlage diese Worte gegen die Mauern, bis ihr Putz zu bröseln beginnt,

Und zwischen den Ritzen keine einzige Träne mehr rinnt

Schick sie gen Himmel, jeden Tag, Wort um Wort, Schlag um Schlag,

Lass ich sie gegen Wälle trommeln

Bis sie irgendwann von Herzen kommen

 

Und ich ruf verzweifelt in den Wind,

Weil ich mal wieder ängstlich bin,

Ich krieg das alles längst nicht hin

 

Ich ruf zu Gott, dass er mir Kraft gibt,

Ich ruf ihm zu, sei du

Meine Stärke, denn ich schaffs nicht!

Zeig mir wieder neu, dass ich nicht für die Blicke leb,

Sondern für dich und den,

Dessen Nacht ich vielleicht mit nem kleinen Funkeln Licht durchbrech

Und ich wiederhole diese Worte, bis ich sie irgendwann von Herzen sprech

Ich sprech sie als Gebet in jeden Gegenwind

Bis sie Tag um Tag mehr und irgendwann mein Leben sind.

 

 

Sie wird bei jedem Schritt von Blicken durchstochen

Täglich geht sie heim, geknickt und gebrochen

Doch am Morgen steht sie auf, den Kopf hoch erhoben

Die Hände gelassen in die Taschen geschoben

Auf einmal hat sie die Kraft, aufrecht zu stehen

Der Welt ruhig und mutig in die Augen zu sehen

Denn sie trägt in sich eine Quelle des Lichts, gelbwarmer Schein,

Wenn wieder einer dieser Blicke sie trifft, und sie fühlt sich allein,

Dann weiß sie, einer ist bei ihr

Und er wirds immer sein.

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Blaubeeren
Mein Gedicht, Blicke
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Krieger des Lichts

(12.11.2019)

 

Manchmal bist du Krieger des Lichts,

In einer geheimen Armee ein wichtiger Leutnant

Doch niemand sieht dich und

Da gibt es Momente, da wärst du gerne bedeutsam und groß und

Wärst deine Sorgen gern einfacher los,

Hättest gerne ein einfaches Los gezogen

Deine Mühe wird selten mit Lob gewogen

Da ist dieser Moment, wo dein Herz zögert,

Und manchmal denkst du daran, was die Leute denken

Bist ziemlich leicht abzulenken

Würdest gern mehr behalten und niemand schenken

Denn du hast Angst um deine Sicherheit,

Du denkst dran, was für dich noch sicher bleibt

 

Es gibt Momente, wo du deinem Ego verfällst

Und du zeigst deine Taten der Welt, als wärst du ihr größter Held

Es gibt Momente, da blickst du schnell wieder weg,

Du siehst deine Brüder, liegend, im Dreck

Doch diese Welt um dich herum lenkt dich ab,

Es gibt Tage, da scheint deine Zeit dir zu knapp,

Um sie wem anders zu leihen

Und dein Herz zu hart, um Schuld zu verzeihen

Und kämpfen zu schwer mit den Waffen des Lichts

Es gibt Momente, da siehst du den Sinn nicht,

Du denkst, die Leute raffen es nicht,

Du gewinnst nichts auf diese Art und

Du zögerst ne lange Sekunde, die Entscheidung ist hart

Da ist Krieg in dir, so viel Nacht gegen einen Funken Tag

Der dennoch hell zu funkeln wagt

Die Zweifel, diese Gedanken in dir, besiegen sie dich?

Oder bist du ein Krieger des Lichts?

 

Bist du einer, der seine Hand nicht reicht, zurück an den Rand verweist,

In ein anderes Land verreißt, wann immer die Not nach Wandel schreit,

Oder bist du einer, der sein Gewand zerreißt

Stehst du deinen Mann, Held,

Bist du einer, der anhält, seinen Mantel teilt,

Bist du einer der sich Zeit nimmt, zuhört und Wunden heilt?

Bist du einer, der sich lieber die Glieder zerbricht,

Als dass er unterwegs die Liebe vergisst, nicht mit dem Liegenden spricht

Tust du mehr Liebe als Pflicht,

Zeigst du deinem Feind das Gesicht, wenn einer der Hiebe dich trifft,

Und wenn sie dich anschrein, erwiderst du nichts,

Ist dein Schlachtruf ein Liebes-Gedicht?

Bist du ein Krieger des Lichts?

Bist du ne rettende Hand?

Sind deine Worte wie ein warmes Gewand?

Dein Mut eine Mauer

Oder baust du mehr so Burgen im Sand?

 

Manchmal hat es den Schein,

Als wärst du völlig allein,

Du scheinst von deiner Art der Letzte zu sein,

Um dich herum nur Dunkelheit,

Man sieht nicht weit, sieht weit und breit

Kein Licht, das noch brennt, keinen Mensch,

Kein Mensch, der noch kämpft

Kein Mensch scheint noch menschlich zu sein

Nur du allein, du trägst noch das Schwert,

Du erhebst deine Stimme und es scheint,

Als ob dich rein gar niemand hört

 

Doch ich sag dir, ich seh ne ganze Armee

Verborgen in der Menge,

In der Enge des Gedränges

Lauern lauter laute Leben, bereit für die Schlacht

Tag gegen Nacht, sie sind viele, sind wach

Manche stark, manche schwach, doch alle entschlossen

Deine Genossen stehen mit hoch erhobenen Waffen im Hintergrund,

Im Winter und im Frühling, in Sommer und Herbst, immer bereit

Sie warten nur auf die richtige Zeit

Und Licht ist ihr Kleid

 

Sie sind Krieger, sie kämpfen für Frieden

Voller Lieder, sie hoffen und lieben

Sie siegen, weil ihre Liebe besticht, nichts ihre Liebe zerbricht

Und wenn man ihnen droht, dann fliehen sie nicht

Wenn sie Unrecht sahen, verschwiegen sies nicht

Man nennt sie Krieger des Lichts

 

Klingen klirren und Stimmen schwirren um dich,

Doch sie verwirren dich nicht

All deine Sorgen, der Hass, deine inneren Feinde,

Deine Ängste verfliegen im Nichts

Wenn du nur für nen Lichtblick ins Licht blickst

Und du kämpfst, denn du bleibst Krieger des Lichts

 

Du hast diesen Funken, der die Welt zum Brennen bringt

Der die Schatten der Nacht zum Rennen zwingt

Du steckst die Menschen in Brand,

Dich hält keine Wand,

Weil du dich unerschrocken stellst

Und nicht wackelst und nicht fällst,

Wenn Blicke dich durchstechen,

Weil du vergibst statt zu rächen

Weil du weitermachst, auch wenn du immer wieder zerbrichst,

Bist du ein Krieger des Lichts

 

Vergiss nicht, dein Licht erlischst nicht,

Und du bist hier wichtig, man braucht dich

Denn da sind tausend Gefangene und einer der ausbricht

Da sind tausend ungehörte Herzen, und zu wenige Ohren

Da sind tausend ungerechte Schwerter, und du bist dazu geboren, sie gerade zu biegen

Da sind tausende Lügen,

Tausend fehlende Hände, tausende bröckelnde Wände,

Da sind zitternde Finger und starke Arme

Frierende Herzen, und welche ohne Erbarmen

Doch auch große und warme,

Da sind tausende Namen, die keiner mehr kennt

Da sind hungernde Hände, ohne nen Cent

Da sind tausend dunkele Flecken,

So viele Leben mit Kanten und Ecken

Zu hart für die Knochen der Kinder

Da sind eisige Winter und trockene Hitzen

Und tausende schwitzen unter der Last der Reichen

Da sind Blicke voll Hast, sie weichen aus, verlernten, hinzusehen

Doch da sind Krieger des Lichts, die aufstehn, um hinzugehen

 

Sie sind wie Lampen, die leuchten, die die Schatten verscheuchen

Wie Feuer, in der Kälte erfrieren sie nicht,

Das Gewicht ihrer Schultern, oft mehrere Tonnen

Doch selbst wenn sie verlieren, verlieren sie nicht

Sie haben so viel gewonnen

Denn sie haben die Welt ein Stück weit zu drehen begonnen

 

Sie sagen: manche Not lindert nichts, doch kein Hindernis hindert dich,

Wenn du etwas wirklich willst,

Ich glaub, dass du die Welt mit einem Stückchen mehr Farbe füllst,

Weil du kämpfst, nie heuchelst

Sondern deine ehrliche Meinung wagst,

Nie zum Schein was sagst, was du nicht meinst

Weil du offen bist und auch mal weinst, wenns dir schlecht geht

Weil du weißt, dass diese Welt auch gerecht geht

Und nicht aufgibst, weil du riskierst, dass du auffliegst

Weil du jedes Ziel durch dein Visier

Ununterbrochen fest fixierst,

Bis was passiert, bis die Welt reagiert

Dich nicht intressiert, wie du wirkst

Und du an das Gute glaubst

 

Du bist Krieger, wenn du verhasst bist,

Weil du nach dem Herzen handelst

Weil es echt krass ist, wie du ein Stück weit die Welt verwandelst

Wenn du was Falsches siehst, schiebst du nen Riegel vor,

Du hältst ihren Taten nen Spiegel vor,

Sie täuschen überall Liebe vor

Doch du bist der, der ihre Lügen zerbricht,

Sie jagen dich, denn du spiegelst das Licht,

Das ihnen ihre eigene Dunkelheit zeigt

Doch sie kriegen dich nicht,

Tausende Schwerter besiegen dich nicht

Du bist Krieger des Lichts, vor dem alle Dunkelheit schweigt.

Und siehst du Leid, bist du immer bereit für ein freundliches Wort

Hast in deinem Herz ein offenes Tor

Und für die Menschen um dich ein offenes Ohr

Wer dich trifft, sagt, dass du zuhörst wie niemand zuvor

Sie sagen, hab Angst, doch du fragst sie, wovor

Als sie sahn, was du tun kannst, vertrieben sie dich,

Denn sie fliehen vorm Licht,

Doch auf den hohen Posten, wo sie standen, da blieben sie nicht

Und ihre flüsternden Stimmen verbiegen dich nicht,

Du bleibst Krieger des Lichts

 

Und wenns gefährlich wird, dann sagen sie alle: lieber nicht ich

Doch du hebst das Schwert, weil du weißt, dass du musst, 

Du kämpfst, weil du siehst, dass es wichtig ist

Weil dein Herz sich verkrampft und es so, wie es ist, einfach nicht richtig ist,.

 

Du hörst, wo du nicht gehört wirst

Und du störst, wo Wahrheit verzerrt wird

Du liebst, wo man dich nicht zurückliebt

Du gibst, wo du nicht zurückkriegst

Du fliegst, auch wenn man dir sagt, dass du zu weit zurückliegst

 

Du bist ein Krieger,

Was dir das Leben entgegenschmeißt, ist vielleicht nie leicht,

Doch nichts mehr reißt dich heute von den Füßen

Du kennst die kalten harten Fließen am Boden des Lebens zu gut

Doch du stehst wieder auf, fasst wieder Mut,

Du bist Krieger, kennst keine Kapitulation,

Von der Welt nicht verschont, hat dich das Leben das Kämpfen gelehrt

Und du kämpfst, denn du glaubst, das Licht ist es wert

Und Stück für Stück schnitzt das Leben dich spitz wie ein Schwert,

Das das Dunkel zerstört und immer wieder zerbricht und

Was dich brechen will, macht dich nur noch mehr zum Krieger des Lichts

Du strahlst und du stichst aus der Menge

Man treibt dich nicht in die Enge

Man bringt dich nicht aus der Fassung,

Denn dich treibt nicht Wut und nicht Hass und

Du weißt, worum es wirklich geht

Und ich weiß, du kriegst dieses Leben hin,

Solang wir am Leben sind, haben unsre Leben Sinn

Und vielleicht kommst du von einem der zahlreichen Ränder der Welt,

Doch du kommst und du änderst die Welt

Bis zum Ziel liegt noch viel, doch du kämpfst

Bis du erfüllst, was du deinem Bild im Spiegel versprichst

Und du scheinst, denn du bist Krieger des Lichts

 

Ich seh, wie dich ein Feuer treibt, wie Brennstoff ist deine Vision

Ich sehe, du brennst noch für eine Mission, du bist Inspiration

Ich kann sehn, dass du in Flammen stehst

Auch wenn du viele Wege nicht ganz ohne Schrammen gehst

Doch du siehst auch, was zusammen geht

Du bist unbesiegbar, ein Krieger,

Du liegst da, als ob du längst schon verloren hast

Gabs nicht nen Tag, wo du dir geschworen hast,

Dass nichts und niemand mehr unterkriegt

Und egal, was dich auch runterzieht,

Du kannst mehr, als du dir zutraust

Und wenn man dir so zuschaut, weiß man, du kannst was bewegen

Hast keine Angst vor den Schlägen,

Du bist ein Krieger des Lichts

Und da ist irgendwo für dich noch Frieden in Sicht

 

Sie schrieben viele Märchen über erfundene Helden,

Über dich schrieben sie nicht,

Du bist ne stumme Legende, ein Krieger des Lichts

Das Gedicht über dich, das gibt es noch nicht

Doch ich finde, was du machst, ist es wert,

Dass man von dir hört

Darum schrieb es jetzt ich.

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Der Ruf

(13.03.2020)

Man sagt folge deinem Herz, doch mein Herz sagt oft, bleib liegen,

Man sagt, folge deinem Herz, doch mein Herz kann mich belügen,

Man sagt, folge deinem Traum, doch ein Traum bringt keinen Frieden

Man sagt, geh einfach los, aber was bringt mich zum Fliegen?

 

Ich weiß oft nicht, wohin mit mir

Es liegt schon zu viel hinter mir, als dass ich Zukunft noch sehen könnte,

Ich sitz hier und warte, vielleicht auf die erste Rente...

Und mitten im Gedankenstrom -

Auf einmal alles still,

Da ist ein Ruf in meinem Herz, und plötzlich weiß ich was ich will

 

HEY!

Man konnte früher bis zum Mond hin deine Meise sehen

Wolltest du nicht immer Abenteuer schmecken, auf große Reisen gehen,

Nicht mitten auf den Gleisen stehen bleiben, leise Kreise drehend?

Du hast dich hastig verkrochen vor deinen eigenen Zielen,

Alles ist dir immer zu viel, denn

Du hast Angst vor dem Kampf,

Und du schlägst dich durch das Leben, völlig verkrampft,

Du fühlst dich noch nicht angekommen, nicht wirklich richtig hier,

Mal angenommen, da ist ein Licht in dir, das noch nicht scheint,

Bist du wirklich schon daheim?

Glaubst du wirklich, dein Glück hat hier schon sein Ende erreicht,

Hast du nicht langsam den Zeitpunkt der Wende erreicht?

Denn du verschläfst dein ganzes Leben,

Was, wenn da am Ende niemand ist, dir deine Zeit zurückzugeben?

 

Du hängst noch sehr an deinem alten Leben,

Denn du meinst, es hat die Kraft, dir Halt zu geben,

Den Traum von vor vielen Tagen

An den Nagel gehängt und mit dem Hammer zerschlagen

Wenn er nicht was bedeuten würde,

Hättest Du ihn dann an die Wand geklebt?

Sag mir nicht, dass du dich nicht freuen würdest!

Hast du nicht was ganz Anderes angestrebt?

Wer hat dich dazu angeregt, so vor dich hin zu dösen?

Ich weiß, da sind Probleme, doch Probleme sind zu lösen!

Steh mal auf von deiner Couch, du hast noch mehr zu bieten,

Mehr als alle Nieten, die du gezogen hast,

Auch dich hat das Leben verletzt,

Doch die Vergangenheit liegt jetzt schon lange Zeit zurück,

Bist du bereit für bisschen Glück?

Ich steh hier und rufe, um dich zu wecken

Und vielleicht könntest du etwas Großes entdecken,

Wenn du endlich aufstehst...

 

Und du, ja, du dahinten, hast du nicht die Gaben, die man haben muss, um die Winde zu drehen

Und neue Samen zu sähen, für ein Feldstück bessere Welt?

Schlägt dein Herz wirklich so fleißig für ein Geldstück mehr, das du hältst?

Ist das ein Leben, das dir ernsthaft gefällt?

Lohnt sich dein Lohn so sehr?

Oder wieso ist da keine Investition in deine Visionen mehr?

Dir war verhasst, was angepasst, falsch und verlogen ist

Was ist mit dir passiert, seit deine Position so gehoben ist

Vielleicht hast du früher ein wenig übertrieben,

Aber ist da so gar nichts geblieben,

So gar nichts mehr hier von diesem Feuer in dir?

Vielleicht könntest du die Liebe sein, von der du nicht glaubst, dass sie echt existiert,

Aber du wirst nur sehen, was passiert, wenn du es endlich mal probierst!

 

Und ich, wann bin ich so erwachsen geworden?

Hab meine Hoffnung verloren zwischen wachsenden Sorgen,

Seit wann mal ich mein Morgen nur noch so sparsam mit Farben an,

Als ob ich nur ein gewisses Maß davon haben kann?

Seit wann fressen mich Alltagsroutinen,

Essen mich täglich dieselben Rosinen mit Müsli zum Frühstück,

Wie lang sag ich mir noch vor, irgendwann blüht Glück in meinem Gemüsegarten?

Wie lange werd ich noch ohne Taten darauf warten,

Bis mir auffällt, dass ich es gar nicht gepflanzt hab,

Wann war ich zum letzten Mal wirklich so ganz da, mit Herz bei der Sache?

Und ich häuf auf mein Konto nen Haufen von Sicherheit,

für das was mir wichtig ist bleibt schlicht nicht mehr zeit

Wie verzweifelt muss ich werden, bis ich wieder nach was such?

Seit wann träume ich nicht mehr von großen Worten oder meinem ersten Buch?

 

Doch da ist noch immer dieser Ruf, schon seit meiner Kindheit

Und der Wind treibt ihn mir immer öfter in die Ohren,

Ich höre mein Herz höher schlagen

Und mit bestimmter Stimme sagen, genau für das bin ich geboren.

 

Tief in mir höre ich die Stimme rufen, geh diesen einen Weg,

Er ist für dich gelegt, für dich gemacht und geebnet,

Für dich bewacht und gesegnet,

Nimm den Mut mit, den einen Gang höher zu schalten,

Die Träume zusammen zu falten und in deine Koffer zu legen,

Das Leben mal mit Hoffnung zu fegen, bis all die Staubkörner glitzern

Und in den Ecken die Netze, die sich spinnen aus Erinnerung

Zieh los, du bleibst nicht für immer jung,

 

Dieser Ruf ist in dir, schon fast, seit du denken kannst,

Und ich hab erlebt, was er dir schenken kann

Da wartet jeden Tag was Neues,

Und niemand bereut es je, diesen Weg gegangen zu sein

Steig aus und hör auf, gefangen zu sein

 

Es ist Zeit, es ist schon alles bereit für dich,

Da ist ein Ruf und er leitet dich,

Ich weiß, dass er dir die beste Zeit verspricht

Da ist mehr als nur Leid für dich,

Du scheiterst nicht, du darfst an ihn glauben,

Denn was Gott dir gab, wer kann es dir rauben?

 

Du hast dir oft ausgemalt, wohin es wohl führen würde,

Was du gewinnst und was du verlieren würdest

Da ist der Ruf in dir, diese Sehnsucht nach Leben

Und manchmal will Gott etwas weben:

Aus deinen Wünschen macht er Wunder und haut aus deinen Steinen einen Weg

Er hat so viel in dich gelegt, was dich tief in dir bewegt, ist da nicht ohne Grund,

Und ohne deine Farben ist die Welt nicht ganz so bunt

Hörst du diesen Ruf, im Lärm dieser Zeit, im Rauschen der Welt,

Bist du bereit zu lauschen, was zählt?

 

Man sagt folge deinem Herz, doch mein Herz sagt oft, bleib liegen,

Man sagt, folge deinem Herz, doch mein Herz kann mich belügen,

Man sagt, folge deinem Traum, doch ein Traum bringt keinen Frieden

Man sagt, zieh einfach los, aber was bringt mich zum Fliegen?

Ich weiß oft nicht, wohin mit mir,

Doch einer ist da, der steht immer hinter mir,

Es ist wie ein Fluch, und ich such und ich such,

Doch Gott sagt, folg meinem Ruf.

 

 

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Krieger des Lichts, der Ruf
Land, Ich selbst

Die Jugend vom Lande

(22.02.2020)

Yo.

Wir sind die Selberpflanzer,

Die Bäumestürmer und Bauerntanzer,

Die Minitraktorfahrer, Hofballspieler,

Die Lagerfeuergriller, die Blechtorzieler,

Die Anpacker, die Nachbarskinderbande,

Wir sind die Jugend vom Lande

 

Man hat uns auf dieses Stück Erde gelegt

Und der Anfang von unserem Weg

Führt grasbewachsen, gefüllt mit Kiesel

Durch Felder und Wälder und friedliche Wiesen,

Wo Dorfbäche fließen, als stünde die Welt noch still

 

Hier liegen vergraben meine frühsten Sinneseindrücke

Die ersten Blicke, die meine Augen erreichten

Enten, die sich einen Teich entlang schleichen

Eine Kuh sieht mich über Elektrofäden mit riesigen Augen an

Und man merkte sich schnell, Finger weg, weil hinlangen wehtuen kann

Hier reicht manch ein früh gewachsener Traum kaum bis übern Holzpfahlzaun:

Ein schön vollgehängter Apfelbaum, die eigenen fünf Hühner,

Und die Wiese vielleicht noch ein Stück grüner als die der Eltern es war

 

Dörfer, wo mehr Kühe als Menschen leben und die das Navi nicht findet

Das ist der Ort, mit dem mich so viel verbindet,

Wo ich mich sehen kann in allen Spinnennetzecken,

Sich meine Dreckfingerflecken noch immer verstecken,

Wo ich mich in Schlammpfützen spiegel,

Zwischen den Wolken schwebe und im Gras meine Wiege wiederentdecke

 

Hier, in unserer Heimat sieht man das Leben tosen

Zwischen Laptop und Lederhosen wuchsen wir auf

Und unser Weg nahm seinen Lauf hindurch durch Internet und Kuhstallspiele

Zwischen Whatsapp, Snapchat und Fußballspielen im Garten

Zwischen Schule und an der Bushalte warten, um zur Party zu können

Zwischen Schubkarrentouren und sich Shoppen gehn gönnen

Zwischen Spaß, cool sein wollen und Abgeschiedenheit

Zwischen Landlangeweile und Unzufriedenheit

 

Das Brummen eines Bulldogs war der Soundtrack unsrer Kindheit

Wir wissen, wie man Rind schreibt, der Wind treibt

Mir den Geruch noch manchmal in die Nase

Von selbstgemelkter Milch, Mist und frischgemähtem Rasen...

Ich weiß noch, wie wir zum Maibaumklaun gingen

Ich seh mich noch von Strohballen zu Strohballen springen, um Wlan einzufangen

Und endlich auf Insta zu gelangen

Mich interessierte nur noch mein Aussehn

Wie in der Dorfwelt gefangen führten da nicht viele Wege nach Draußen

Am Anfang war die Auswahl Taxi Mama

Oder strampelnd aufm Fahrrad durch die Dörfer zu ziehn,

Ich weiß noch, dass der Mofaführerschein vielen wie letzte Rettung erschien,

 

Und es kommt die Zeit, wo die Jugend am Land keine Idylle bleibt,

Umgeben von stammtischgedankengetränkten Sprüchen,

Die nie das Dorf verließen, um sich mal in der Welt umzusehen

Wünscht man sich fort und würde gern gehen, an einen größeren Ort,

Mit cooleren Sachen, man will einfach weg, in Clubs Party machen

Man hat das alles satt,

Und man überlegt, soll man nicht lieber ausziehn, studieren in der Stadt

 

Sie lachten uns manchmal wegen unserer Arbeitskleidung aus,

Aber irgendwann stellten wir fest:

Wo man Dreck trägt auf der Hose, da sind wir zuhaus

Wlanleere Wiesen, bunte Dirndlschürzen, das ist, was uns verbindet

Da, wo man noch manchmal kleine Dorfläden findet

Wo Traditionen überwintern,

Wo man noch rausgeht und man fällt noch beizeiten auf den holzbeheizten Hintern,

Wo man in Garagen noch Büchsen mit Schrauben und Dosen mit Leim hat,

Das ist unser schönstes Stück Heimat,

Das ist die Sprache, die sprechen nur wir

Ein Teil von mir, den ich nie mehr verlier,

Und vielleicht gehen wir in große Städte, erkunden die Welt

Doch ein Stück Herz von uns wohnt für immer gern hier,

Da ist was, was uns hält.

Und wenn wir dann einen Weg durch den Jungle der Großstadt suchen

Über Autos fluchend versuchen, ein zu teures Hotel zu buchen,

Vielleicht fällt uns dann unsere Heimat ein

Und wir wünschten uns, dort wieder daheim zu sein

 

Es kugeln sich Strohballen in der Ferne

Und wenn wir sie sehen, springen Erinnerungen darauf herum

Diesen Fluss gingen so viele meiner Gedankengänge entlang

Gingen spazieren und tobten sich aus

Und wenn ich sie sehe, dann spür ich, ich muss wieder raus!

Raus aus den Mustern, den neuen Routinen,

Den Alltagsstraßenbahnlinien, den Arbeitslawinen,

Hab schon so lang keine Landluft getankt, ich brauch mal ne Pause

Denn umgeben von Frischluftgestank fühl ich mich zuhause,

Ich muss raus aus Hochhausmauern und Kravattengewand

Zurück zu meiner Jugend am Land.

 

Wo man in Matschgemisch wühlte

Wo wir zwischen aussterbenden Sparkassenfilialen

Uns wie letzte Überlebende fühlten,

Dort ist, was für mich Heimat und Schönheit bedeutet

Und es kam die Zeit, wo ich bereute, dass ich ging.

 

Weil hier, tief vergraben in der Erde,

Die uns die Kindheit nur allzu oft auf die Wangen geschmiert hat

Noch immer unsere Wurzeln liegen,

Und die Wurzeln der Bäume, deren Rinde wir in unserem Rücken spürten

Und die Wurzeln der Träume, die uns in die Welt raus führten

Und noch so viel mehr,

Was schmutzige Kinderhände da im Lauf der Zeit so hineingelegt haben,

Das alles liegt hier tief vergraben.

Ich selbst zu sein

 

Dies ist ein Text von einer anderen Sorte

Er reimt sich nicht so schön, seine Botschaft wird auf Unverständnis stoßen

Und er wird nicht vielen hier im Raum gefallen.

Und manchmal wünschte ich, ich hätte der Welt etwas Einfacheres zu sagen

Aber mir geht es wie Martin Luther, wenn ich hier stehe und sage:

Ich kann nicht anders.

 

Sie sagen: Akzeptiere dich, liebe dich, so wie du bist.

Sie sagen: Steh zu deiner Geschichte,

Auch wenn sie keiner hören will und

Auch wenn dir niemand applaudiert.

Und ich kenne kaum einen Menschen,

Der dem nicht zustimmen würde.

 

Wir sagen: Sei du selbst

Und wir verwechseln es manchmal mit:

Mach, was immer du willst.

Und ja, mach, was immer du willst,

Aber wenn ich immer machen würde, was ich wollte, ich wäre

Manchmal ein Lügner und ein Egoist,

Wäre ich nicht oft gierig und voll Hass in meinem Herzen,

Und wäre die Welt wirklich ein besserer Ort,

Wenn ich immer machen würde, was ich will?

 

Wir sagen: akzeptiere dich so wie du bist,

Aber vertauschen wir es nicht genau mit seinem Gegenteil,

Wenn wir denken, ich kann vorgeben zu sein, wer immer ich gerne wäre?

Wenn wir gerne besonders hart wären

Und uns besonders stark geben,

Aber wir eigentlich sanft und verletzlich sind,

Ist es dann stark, stark zu sein?

 

Und es ist nicht immer so einfach und auch nicht so schön,

Nicht so schön wie die schönen Sprüche an unseren Wänden

(Die wir gerne wütend aus unseren Kalendern reißen

Wenn das Leben mal nicht so läuft, wie wir es gerne hätten

Und alles sinnlos scheint.)

Es ist nicht immer so schön, sich zu akzeptieren, wie man ist

Denn es kostet unsere Illusionen über uns selbst

Es kostet die Schutzmauern, die wir aufgebaut haben

Es kostet die Masken, die wir der Welt zeigen,

Die uns vor ihrem Urteil bewahren.

Es kostet eine Unmenge an Schmerz, sich wirklich ins Gesicht zu blicken

Und sich anzusehen, was man getan hat.

Doch nur, wer sich mit all dem noch akzeptieren kann,

Weiß, wie Freiheit schmeckt

Und wie sich Stärke anfühlt.

Und auch konnte die Frau in mir nicht akzeptieren.

Ich wäre lieber hart und stark geboren worden,

Aber ich bin klein und verletzlich

Weil sie so ganz anders ist als ich gerne wäre,

Ich könnte so tun, als sei sie kein Teil von mir, als sei sie nicht ich,

Ich könnte meinen Körper Menschen ausliefern, die ihn verbiegen,

Mir einreden, dass ich dann jemand Anderes bin

Meine Schwäche dann weg wäre, dass ich mich dann endlich mag

Ich könnte mir einreden, dass mein Selbsthass in Wirklichkeit Liebe ist,

Aber ich sage ja zu mir, so, wie ich bin

Und ich entscheide mich für mich.

 

Ich bin die Tochter eines Löwen

Und ich brauche keine Lügen mehr, um mich zu akzeptieren

Und ich glaube nicht, dass ich besonders toll bin,

An mir ist noch so viel verrottet

Ich bin nichts als ein Haufen von Fehlern,

Den jemand wieder zusammengeflickt hat

Aber wenn ich mir wirklich in die Augen blicke, dann sehe ich

Auch einen Schatz.

Ich bin die Tochter eines Löwen

Und der Grund, warum ich hier als ich selbst aufrecht stehe, ist

Weil ich weiß, dass er mich annimmt wie ich bin

Und dass sein Urteil zählt.

Und wenn ich so darüber nachdenke, merke ich,

Ich würde niemand anderes mehr sein wollen.

 

Dies ist ein Text von einer anderen Sorte:

Er reimt sich nicht so schön,

Und ich verstehe das Unverständnis, auf das seine Botschaft stoßen wird,

Und dass er nicht Vielen hier im Raum gefällt.

Aber ich stehe hier und

Ich kann nicht anders. Amen.

 

Und ja, ich war in ein Mädchen verliebt.

Und ja, Gott ist mir begegnet.

Und er hat mir nicht gesagt: bleib so, wie du bist.

Er hat mir gesagt, deine Sünden sind dir vergeben,

Und er hat mein Leben verändert,

Und ja, das ist meine Geschichte.

Und ja, ich will den Mut haben, zu ihr stehen,

Auch wenn sie keiner hören will und

Auch wenn mir keiner applaudiert.

 

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