PoetrySlams
von 2018

Inhaltsverzeichnis
1. Ein leises Herz - Einsamkeit
2. Vergiss nie - Wert
3. Ein Fleck Bunt im Grau - Freundschaft
4. Drachenreiter - Angst
5. Mein Traum - Druck
6. Schmetterling - Verwandlung
7. Viktory - Kampf
8. Die vergessenen Kinder - Leid
9. Zwischen diesen Zeilen - Verliebtsein
10. Schneckenhaus - Reise
Vergiss nie (PoetrySlam):
Ich sehe Deinen Blick und ich erkenne ihn,
Kenne ihn so gut.
Verlassen(d)er Mut steht Dir in die Augen geschrieben,
Wo ist das Feuer geblieben,
Das ich einmal darin entdeckt hab,
Das sich hinter diesemFunkeln versteckt hat?
Ich weiß, was du fühlst.
Allein in dieser großen Welt,
Die sich gern mit ausgestreckten Ellenbogen um sich selber dreht,
Große Stücke auf sich selber hält
Und nie fragt wie es den andern geht,
(Denn es geht eigentlich ja nur um Geld -)
Fühlst du dich wertlos - und verschreckt.
Ich weiß, was Dein aufgesetztes Lächeln bezweckt:
Beschämt hältst Du Dich hinter Lügen versteckt,
Ummauert von Fassaden, die nicht wirklich tragen,
Unter nem Scheiterhaufen aus Masken fast begraben,
Damit DICH keiner sieht.
Die Maskara, die du versuchst zu tragen,
Wächst langsam zu ganzen Maskaraden,
Du steckst inzwischen hinter so vielen Lagen,
Zu vielen Schichten,
Hast tausend Gesichter, sie fliehen vorm Licht, denn
Sie zurechtzurichten gelingt dir nicht.
Doch all das Rouge kann nicht übermalen,
Wie blass und dünn die fahlen Farben
Darunter wirklich strahlen.
Ich sehe und verstehe so gut, wie du deine Fehler jetzt anstarrst,
Dich klein und verletzt fühlst,
Ungeliebt und ohne Hoffnung.
Du siehst nichts an dir, was liebenswert wäre
An dem wirklichen Du, das Du hinter ner großen Barriere
Aus Tonnen Beton zu versperren versuchst
Aber Du sperrst Dich ein
Und weil niemand dich wirklich kennt, bist du innendrin ganz allein
Und Du denkst, dass die ganze Welt Dich so sieht,
Wie du dich jetzt anstarrst,
Denn niemand ist da, der Dir sagt, ich mag dich,
Oder: Du kannst das!
Was, wenn sie DICH sehen könnten?
Wie schlimm Du tief in dir drin in Wirklichkeit bist?
Wer könnte deine Ecken und Kanten ertragen,
Deine Angst vorm Versagen,
Die Schatten, die Dich Tag und Nacht plagen,
Dich durch Alpträume jagen,
Dir düstre Gedanken einsagen,
Die Dir gezielt in den Magen schlagen,
Und an all Deinen guten Gaben nagen?
Wer würde Dich trotz der Lügen lieben?
Wer Deiner Freunde wär bei Dir geblieben,
Wenn sie wüssten, wie wertlos Du bist?
Und wärn sie gegangen, was hätten sie an Dir schon vermisst?
Wenn die Angst Dich schwarz bemalt
Siehst Du inmitten all der Schatten
Nicht mal mehr einen matten Schein Deines Lichts;
Von all dem Hellen an Dir siehst Du nichts.
Doch ICH sage Dir, ich mag Dich,
Und ICH sage Dir, Du kannst das!
Du kannst mutig und stark Deinen Schatten ins Gesicht blicken
Ihnen Angst machen, sie ins Licht rücken,
Du kannst so vieles ertragen ohne zu klagen
Und an manchen Tagen selbst das Unmögliche wagen -
Alles in Dir überragen.
Imaginäre Graben jagen Dir Angst ein vor Deinem Weg,
Sodass Du viel zu lange überlegst, was jetzt geht
Und was zu weit, Du fühlst Dich nicht ganz bereit,
Hinüber zu springen,
Und fürchtest, es wird Dir nicht richtig gelingen.
Doch ich sage Dir:
Du kannst etwas bewegen, Deine Träume leben
All die Sterne streifen,
Nach denen Deine Hände so gerne greifen – würden
Dich selbst besiegen,
Über all Deine Hürden hinüberfliegen,
Und ganz vorne stehen –
Du kannst das – ich hab Dich dabei gesehen!
Und ICH sage Dir, auch wenn Du nicht perfekt bist,
Gibt es keinen Grund, dass so viel von Dir
Von der Welt noch unentdeckt ist!
Ich will nicht, dass Du vergisst, dass Du,
So wie Du bist,
Geschätzt und unersetzbar bist,
Und nur so leicht verletzbar bist, weil Du Dich selbst verletzt
Wenn Du Dich selbst nicht schätzt.
Und mit Deiner ständigen Kritik an Dir selbst Dein Messer wetzt.
Wenn Dein Bild von Dir mal wieder so verzerrt ist –
Vergiss niemals, was du wert bist!
Ich sage Dir, ich bin für Dich da und ich liebe Dich!
Denn ich sehe Dich, mein Spiegelbild, in andrem Licht
Sehe, wie Du wirklich bist, und trotz der überdeckten Flecken,
Ich verstehe Dich.
Und ich verstehe nicht, wie ich Dich vor einem Jahr noch sah
Denn im Licht der Liebe sehe ich
Mich
Heute klar.

Ein leises Herz (PoetrySlam):
Ich habe ein Problem,
Ich hoffe, du kannst mich verstehn und wirst nicht gehn
Es ist mir peinlich, ich hoff, ich wein nicht.
Es ist nicht einfach mit den Lippen
Auch mein Herz zu öffnen
Denn es schlägt einsam hinter Rippen wie ein Gitter
Hinter bittrer Angst die es umschließt
Wie ein Verließ -
Seit mich verließ der Mut, die Hoffnung und das Ziel auf meiner Reise
Und meine Worte bleiben leise.
Bitte schau mich nicht mal an, sei einfach hier.
Und egal, was ich jetzt sage, bleib bei mir.
Ich habe Angst, denn viele haben das verloren, was ich suche:
Offne Ohren,
Bevor ich rede, wissen sie längst, was ich will,
Doch ich will eigentlich nur das:
Bleib einfach still.
Ich weiß, du weißt schon so viel mehr als ich,
Doch brauch ich nicht
Den Rat, die Tipps und die Belehrung
Ich brauch viel mehr und
Eigentlich - ja doch nur dich.
Ich bitte nicht um eine Lösung,
Dass du tust, was niemand kann und auch nicht will
Nicht um die perfekte Antwort
Fang gar nicht an,
Bleib einfach still.
Mach mir auf und hör mir zu,
Sei einfach da, sei einfach du.
Und sitz mit mir im Regen meiner Tränen
Die sich sehnen nach Augen, die sie sehen – und verstehen.
Bitte folge meinen Wegen eine Weile,
Denn mich plagt die Einsamkeit,
Seit langer Zeit, seit einer Meile geht die Welt an mir in Eile
Tag für Tag vorbei und keiner bleibt, mit dem ich teile,
Was mich trägt, was mich bewegt und was mich innerlich zersägt.
Weißt du, ich hoffe, dass mein Riss, dass ich ein kleines bisschen heile.
Wenn ich spreche, durch meine Käfigstäbe breche.
Kannst du ohne Urteil sein?
Denn ich fühle mich so klein,
Ich möchte einfach wissen, dass da draußen jemand hört,
Der sich nicht an all den Fehlern meiner Wolken-Worte stört.
Bitte sitz einfach nur da
Denn was ich sage, geht mir nah.
Ich bin ein ungehörtes Herz in dieser Welt
Die mich nicht kennt, weil mich so viel von ihr trennt,
Die mich nicht sieht, denn Zeit ist Geld.
Meine Tage werden grauer
Und es sucht in seiner Trauer, seinem Schmerz
Dieses Herz nur ein Ventil -
Ist das zu viel?
Das wären meine Worte, die ich horte,
Die ich lastbeladen durch den langen grauen Tag getragen habe,
Die ich dennoch niemand sage.
Ich sitze still und lächle stumm
Unbemerkt.
Die Welt dreht sich um mich herum.
Nur einer hört mir immer zu:
Du.

Ein Fleck Bunt im Grau (PoetrySlam):
Ich habe lange nicht gesucht, und doch gefunden.
In dunklen Stunden innerlich allein zu sein war schon normal für mich
Doch dann traf ich dich.
Du hast gedacht wie ich,
Du hast gelacht wie ich,
Du hast dir die Welt so bunt gemacht wie ich.
Farbgeschmückt, verrückt und voller Leben
Manchmal auch ein Stück zu weit daneben
Und dann zu zweit daneben.
Ich wusste, dir ist es egal, dass ich nicht immer ganz dicht bin
Und du merkst es sofort, wenn ich nicht ganz ich bin
Du zwingst mich hin, wo ich hin will, will ich mal nicht hin
Denn du hast mich akzeptiert,
Als ich noch nicht mal wusste, was Facebook ist,
Du hast mir vorgemacht, wie man die Flagge hisst,
Wie man die Fahne schwenkt und Farbe zeigt,
Und nicht mehr mit gesenktem Kopf die eigne Angst anschweigt,
Wie man in dieser grauen Welt zu seinem Herzen hält.
Denn dir war es immer schon egal, wie all die Leute schauen,
Die sich noch nicht mal selber denken trauen.
Dich hat keine Kante und kein Eck an mir jemals verschreckt -
Ohne dich hätte ich sie wohl versteckt
Denn ich war weit weg von perfekt.
Ich war immer gern bei dir, denn dort
Kam mein Inneres zu Wort
Dort konnte ich all meine Farben – blass manchmal, doch immerhin
– zu tragen wagen,
Innendrin, und um mich rum.
Bei dir blieben die Ängste stumm.
Ich weiß noch, wie ich nachts im Bett lag und Gott gedankt hab,
Dass diese Welt mich nicht länger alleine auf ihr sein ließ,
Dass du mich mitten in sie reinziehst und sie mich reinließ
Ich war schon lange Zeit allein gereist
Doch du hast mir gezeigt, was Freundschaft heißt:
Freundschaft, die.
Wortart: Substantiv, feminin.
Bedeutung:
Eine Verbindung zwischen Zwei,
Die sich besonders nahe kennen,
Die alle Hindernisse trennen,
Die in regnerischen Nächten oftmals beieinander pennen
Die zuweilen auch höchst ungeniert voreinander flennen
Und von allem Anstand unberührt noch nachts zum andern rennen,
Wobei die Sorge, die grad plagt, das Morgen eben mal vertagt.
Die einander aus den Köpfen sprechen
Und wenn einer sich nicht öffnen will, dann halt
Mit freundlicher Gewalt in seinen Kopf einbrechen
Und sich dann um sein Problem die halbe Nacht den Kopf zerbrechen.
Die füreinander sind wie ein nützlicher Regenschirm,
Wenn sie dunkle Wolken umranken
Und nicht selten auch wie n nützliches Nebenhirn,
Denn sie teilen Gedanken,
Die sich den dümmsten Mist anhören
Und sich voll Geduld nicht an all der Schuld
Und den entsprechenden Gefühlen stören
Die ihren ganzen Alltagskram füreinander an den Straßenrand
Und manchmal in den Graben fahrn,
Oder gemeinsam an Morgenröten nagen,
Um das Leben an nebeligen Tagen eben mal zu fragen, ob es nicht
Doch noch was zu sagen hat,
Sie treten langweilige Stunden platt, sind zusammen niemals einsam
Denn, was sie auch leisten, sie meistern alle Meilensteine gemeinsam.
Die nebeneinander gehen, ganze Lebensmeilen
Zu zweit verweilen
Einen kleinen Splitter Herz zu heilen
All die peinlichen Details zu teilen.
Manchmal im Leben hält nur eine seidene Schnur
Und manchmal sprießt aus ihr ein Heißluftballon
Er trägt dich auf und davon
Sein Name ist Freundschfat
Ein Stück Bunt, das erblüht in nem Block aus Beton.
Du warst so wahnsinnig wertvoll für mich,
Denn ohne dich könnte ich heut nicht sehen, wofür es sich lohnt,
Nicht wer anders zu werden
Würd mich hinter großen Gebärden verbergen
All die Talente gefährden oder stumm in der Ecke verstauben
Meinen Stärken nicht glauben.
Weil in deinen Augen das Leben blitzt und wegen dem blöden Witz,
Der bei sonst niemand zieht
Wegen der Welten, die sonst niemand sieht,
Bleibst du für mich mehr als nur Erinnerung -
Und die in mir für immer jung.
Du bist für mich unersetzbar,
So vernetzbar und mutig ich auch dank dir geworden bin.
Doch man weiß niemals, was das Morgen bringt.
So suche ich im ganzen Land und fand -
Hier und da, hin und wieder ein Band, so bunt wie das, das uns verband.

Drachenreiter (PoetrySlam):
(Macht nur Sinn auf einer Bühne vorgetragen)
Ihr seht nur eine Oberfläche.
Und die scheint ziemlich still zu sein
Keine schnellen oder tosenden Wellen
Und wirft man einen Stein hinein,
Schluckt sie ihn schlicht.
Ihr schaut meist darüber hinweg und seht ihr mal hin, dann Versteht ihr sie nicht.
Was ihr nicht sehen könnt, ist die Angst, die tief darunter liegt
Die so viel wie die drei Tonnen Steine wiegt,
Die bereits hineingeworfen wurden.
Die wie ein Drache über ihrem Kopf leise Kreise zieht,
Bedrohlich brüllt, so laut,
Dass sie den Kopf einzieht, vor jedem Schatten flieht,
Keinen Ausweg sieht.
Ihr seht nicht, wie alles vor ihren Augen verschwimmt
Ihre Atemfrequenz ziemlich rasant zu rasen beginnt,
Denn sie hat Angst,
Angst, die sie fest umklammert hält,
Die ihre Kehle quetscht und ihr den Weg verstellt.
Sie steht hier und fühlt sich, als ob ihre Welt zerfällt
Unter ihr.
Eure Blicke sind stumm, doch sie liest Verachtung darin,
Für sie denkt ihr ganz bestimmt, dass sie spinnt
Und was sie sagt, macht für euch bestimmt keinen Sinn.
Es ist eigentlich nur ihr eignes Urteil über sich,
Das sie in euer Gesicht projiziert,
Während sie langsam die Hoffnung verliert
Auf halbwegs normale soziale Interaktion
Sie hat Angst vor eurer Meinung, vor eurer Reaktion,
Sie versucht es immer wieder, doch sie sagt oft keinen Ton,
Sie weiß nicht, was.
Sie weiß nur, dass sie so ziemlich komisch wirkt
Da ist so viel, was sie in sich verbirgt,
Was nicht heilt, weil sies nie teilt.
Denn mehr als ein Ähm rutscht ihr nicht über die Lippen,
Sie sieht nach unten und beginnt mit den Füßen zu wippen,
Drückt sich an die Wand,
Und die Wände, sie kippen.
Sie weiß, ihr denkt, sie sei irgendwie nicht ganz normal
Und sie wünschte so, es wär ihr egal,
Doch eure Blicke durchbohren sie wie Pfeile
Gedanklich geht sie gerade eine halbe Meile
Und sucht dabei in hastiger Eile
Ihre verlorenen Worte am Boden -
Alle verflogen.
Sie kramt in ihrem Haar nach Halt für ihre Hand,
Ihr aufrechter Stand ist gelogen.
Sie hat Angst, und die dringt bis in die Ritzen ihrer Handflächen,
Bis in die schwitzenden Spitzen ihrer zitternden Finger vor.
Sie schleicht sich durch ihre Venen und steigt in ihr empor
Bis zum Gehirn,
Verknotet die Synapsen
Und nasse Spuren unsichtbarer Hitze
Kriechen ihr über die Stirn.
So viele haben Angst und niemand weiß davon,
Denn dazu müssten sie darüber reden,
Doch genau das ist ja ihr Problem,
Denn das täten so viele nie im Leben.
Ihr wisst nicht, wie schwer es sein kann,
Auch nur hallo zu sagen.
An so vielen Tagen wünschte sie sich,
Sie könnte sich für immer
In ihr kleines, unsichtbares Zimmer sperren.
Doch täglich klopft das Leben an,
Um sie mit Gewalt hinaus zu zerren.
Ihr habt keine Ahnung, wie viel Angst sie vor dem Leben hat
Und wie viel Angst sie grade eben hat
Wenn sie hier oben steht
Ihr zu ihr nach oben seht
Eure Blicke durchbohren sie wie Pfeile
Gedanklich geht sie grade ne halbe Meile
Und sucht dabei in hastiger Eile die nächste Zeile
Mit den verlorenen Worten am Boden, doch
Alle verflogen.
Ein zitternder Zettel ist der letzte Halt für ihre Hand,
Ihr aufrechter Stand ist gelogen.
Sie scheint relativ ruhig zu sein
Niemand sieht ihr wackelndesBein
Das Erdbeben unter ihr ist unsichtbar
Und doch fühlt sie sich hier so furchtbar unsicher
Sie will nichts lieber als sich zu verkriechen
Und so viele sagen immer, sie könnten das nie.
Aber glaubt mir, sie ist die letzte, die so etwas kann.
Sie weiß auch selber nicht wie
Irgendwann fing sie halt trotzdem mal an.
Denn es geht nicht um das, was du kannst,
Sondern um das was genug willst, um es trotzdem zu machen
Und es geht nicht um deine Angst
Denn auf der Treppe nach oben standen immer schon Drachen
Drachen, die ihr Feuer entgegenspeien,
Damit sie zurückweicht,
Um sich täglich unten brav wieder einzureihen,
Die mit ihren riesigen, klauenbestückten Megazehen
Schon immer so unglaublich unbesiegbar aussehen
Und vielleicht wird sie nie töten,
Doch sie bleibt standhaft stehen und bändigt sie,
Bis sie sie reiten kann
Hoch oben über all den Sorgen-Wolken gleiten kann,
IhrenWeg an ihrer Seite dann irgendwann
Fast fliegend bestreiten kann.
Bis sie sie kontrolliert
Durch sie gewinnt, anstatt gegen sie verliert.
Da ist kein Stein, der deine Zehen stört,
Der dich nicht irgendwie stäker macht
Oder noch weiter zu gehen lehrt.
Denn so groß wie die Drachen, die mit ihr ringen,
Wächst auch das Feuer in ihr,
Das sie treibt, zu gewinnen - und sie weiß, es kann ihr gelingen
Sie zu bezwingen, wenn sie stehen bleibt.
Sich stellt, auch wenn die Welt um sie zerfällt
Wenn sie mit beiden Händen hält,
Wovon sie träumt, so fest sie kann.
Das Leben nicht länger aufschiebt,
Und wenn sie niemals aufgibt, wer könnte sie besiegen?
Und auch wenn es nicht wahrscheinlich scheint,
Eines Tages seht ihr sie dann fliegen.
Mut
Ist eine Entscheidung, keine Eigenschaft
Und ihre Stärke ist die Leidenschaft
Sie gibt ihr die Kraft, aufrecht zu stehen
Den Drachen in die Augen zu sehen
Sie zu zähmen, die Ängste zu lähmen
Und erhobenen Hutes nach vorne zu gehen.
Sie hat Angst - aber das zählt nicht für sie, nicht mehr.
Denn es ist es ihr wert und wenn es noch so schwer für sie wär.
Sie hat gelernt, es geht nicht um die Angst,
Sondern den Mut, den wir uns machen
Bis keiner der Drachen uns von unserem Weg bewegt
Denn kein Stein ist umsonst in deinen Weg gelegt
Irgendwann ist da ne Kraft, die dich durchs Leben trägt,
Wie wild mit den Flügeln schlägt,
Bis die Angst tief unter dir überschaubar wird.
Und letztendlich - den Mut verliert.

Mein Traum
Da bist du und da ist so viel Druck in dir
Der dich innerlich zerreibt, der dich zerfrisst,
Bis für dich in dir drin kein Platz mehr bleibt
Du hältst dich sportlich, schlank, stark und fit,
Erlaubst dir keinen einzigen langsamen Schritt
Trittst dir in unverbundene Wunden hinein
Nur, um doch immer wieder zu weit unten zu sein
Du wirst immer schmaler, dein Gesicht immer blasser,
Dein Gewicht immer krasser –
Du trainierst und kontrollierst dich so sehr,
Doch irgendwann ist da nichts mehr von dir in dir drinnen,
Wenn du dich verlierst, was bringst dir,
So viel zu gewinnen?
Du wirst immer weniger im Streben nach mehr.
Dein Leben bleibt leer
Und wir leisten, denn meist zählt der äußere Wert.
Schon die Kinder trimmt sie und frisst sie,
Die einen nimmt, die andern vergisst sie
Und mittendrin bist du – in dieser Leistungsgesellschafft,
Hast Angst, weil du noch immer nicht ganz kannst,
Was dein Leistungsgesell schafft
Mittendrin bist du, aber wie lange wirst du noch bleiben?
Da ist einer, der hat keine Kraft mehr,
Ist völlig erschlafft, er hat schon so viel getan und so viel geschafft, er
Folgte voller Elan seinem Ziel, doch irgendwann wars zu viel,
Er weiß nicht, ob er je wieder was wagen kann, denn
Er nahm sich mehr vor, als er tragen kann,
Bis er zerbrach, zuerst nur innerlich,
Er erinnert sich nicht, wie oder wann es geschah,
Mit leerer Hand und ohne Mut steht er da,
Denn er fiel von ganz oben
Gelandet im Lande der Drogen
Ist er irgendwann auf die Straße gezogen
Es blieben ihm nur die Blicke, diese ständig gehetzten
Das, was er hatte, ersetzen jetzt lose flatternde Fetzen und -
Und da rennt einer, davon,
Er schleppt auf dem Rücken zwei Tonnen Beton,
Zuhause zwei Kinder, für jedes ein Job
Sie werden wegen ihrer Kleidung in der Schule gemobbt,
Es bricht ihm das Herz, aber Geld ist keins da,
Und er auch kaum mehr als drei Tage im Jahr.
Der Staat würde ihm zahlen, doch die Betonung auf Würde – liegt hier nicht
Jedenfalls nicht auf Menschenwürde, vor die hat man Gesetze und Regeln gehängt
Ihn auf tausende Ämter verdrängt, irgendwo zwischen zwei Paragrafen gezwängt
Und zwischen ihn und das Geld vorsichtshalber noch zwanzig Dokumente gestellt
Er schafft es nicht mehr, er flieht vor dem Stress
Bis an den Rand der Gesellschaft und baut sich ein Nest
Er hat keine Kraft mehr,
Denn wo nimmt man die Kraft her, das Leben zu stemmen
Wenn dich beim ersten Blinzeln des Morgens
Schon Sorgen im Strom überschwemmen?
Ich wünschte, man könne Leidenschaft oder Begeisterung essen,
Dann müsste man hier nicht nur die Leistungen messen,
Dann gäbs nicht die Gesellschaft und den sie verlassenden Rest
Dann wärn viele gelassen, nicht im ständigen Stress,
Dann wär da keiner mehr in diesem Hamsterrad,
Der rennt und rennt und keine Kraft mehr hat
Ohne Rast, mit so viel Last, die er schleppt,
Dass er oben nur schlapp zusammenklappt.
Da ist einer, der den ganzen Tag nur lernt,
Dann hat er mal die besten Noten
Und seine Eltern sind zufrieden.
Und da ist einer, der hatte ein Leben
Und ist deshalb trotz Talent auf der Strecke geblieben.
Da häuft grade einer mit viel Tastengeklimper
Und kaum zuckender Wimper
Einen halben Schatz auf die Bank
Doch was hat er vom Haben, wenn er daran erkrankt?
Er sitzt Tag für Tag im Büro, mit einem Seufzer auf den Lippen,
Sitzt fest auf der Kohle, auf glühenden Stücken,
Wär gern wo anders und findet kein Glück, denn
Er fühlt sich davon eigentlich nicht wirklich erfüllt,
Aber wann ist das Konto je genügend gestillt?
Ich wünschte, man könnte Leidenschaft oder Begeisterung messen,
Dann müsste man sich hier nicht so für Leistungen stressen,
Dann gäng es um mehr als Prestige oder Geld
Dann wäre da nichts, das uns in dieser riesigen Welt
Noch ausgerechnet auf Drehstühlen hält
Jeder säße auf seinem Platz und es gäbe einen Schatz, der noch viel größer ist
Nämlich, dass jedem sein Leben gefällt.
Und da ist ein Talent, völlig übersehen,
Weil die Eltern nur nach der Sicherheit in der Job-Beschreibung gehen
Und da ist der Besitzer, Hoffnung hat der nur noch wenig,
Denn man hat ihm gesagt, er schafft das ja eh nicht,
Es habe keinen Sinn, denn nichts kriegt er hin,
Und das was er kann, das bringt doch kein Brot,
Darum lernt er und studiert er seine Leidenschaft tot.
Ihm wurde nicht gesagt, aber doch irgendwie vermittelt
Du bist nur wirklich wichtig, trägst du irgendwann nen Titel
Er geht sein Talent unter Wissen begraben,
Oft nur nutzlose Lagen von mundtoten Fragen
Niemand sagt ihm, was er kann und er hat keinen Mut,
Denn von der Grundschule an warn seine Noten nie gut
Weil so viele Dinge, wie Empathie und Visionen, sich an Schulen nicht lohnen
Und so viele Talente vergehen – deshalb völlig übersehen.
Und darum wünschte ich, man könne ne Eigenschaft wie Leidenschaft oder Begeisterung messen,
Dann könnte man in diesem Land mal das Leisten vergessen
Dann wär jeder was wert, nicht ständig eingestuft,
Dann wär jeder dort, von wo sein Herz ihn ruft
Denn dann wär Respekt
Keine Frage von Wortwahl oder Kleidung
Dann kann der eine eben das und der andere das
Und was man mal macht wär ne einfache Entscheidung
Dann gängs um so viel mehr als um die Quoten
Für Intelligenz und Talent gäbs kein Messinstrument
Keine Punkte und Noten
Dann gäbs mehr grüne Haken und viel weniger rot, denn
Dann wäre viel mehr gut und weniger perfekt, dafür
Dafür wären manche glücklich und weniger defekt,
Hätten so Viele ihre Stärken schon entdeckt
Wären nicht mehr überlastet, gelassen, ohne Stress,
Dann gäbs nicht die Gesellschaft
Plus den verblassenden Rest, denn
Dann wär da Freiheit und die Menschen hätten Raum
Dann wären alle wirklich glücklich und lebten
Meinen Traum.
Denn da ist einer, der aus Leidenschaft leistet
All seine Arbeit mit Begeisterung meistert
Er leistet und ist fleißig, ohne müde zu sein
Was er macht, scheint für ihn einfach keine Mühe zu sein
Er schafft mehr als sie alle gemeinsam
Und fühlt sich dabei nie leer oder einsam
Er pfeift immer vor sich hin, summt den ganzen Tag Lieder
Und was er getan hat, das tät er jedes Mal wieder.

Schmetterling
Hallo, ich bin ein Mensch
Und ich möchte, dass du mich respektierst oder es zumindest mal probierst,
So, wie ich bin, denn tief in mir drin steckt ein Kern, der ist gut
Darum sieh nicht nur auf meine Fehler, schenke mir Mut an das Leben zu glauben
Nach all der Enttäuschung meine Erwartung wieder höher zu schrauben.
Ich weiß, dass ich vielleicht nicht immer leicht bin
Und weil nicht alle Menschen gleich sind
Denken wir verschieden, du siehst an mir nur meinen Leichtsinn
Willst mich verbessern und verbiegen
Und ja, es sieht bei mir manchmal nicht gut aus
Vielleicht geht mir manchmal auch ziemlich der Mut aus,
Dann lass ich manchmal auch ziemlich laut meine Wut raus
Und du erklärst mich für aggressiv
Auch wenn du es nicht sagst, ich spür, du denkst, da lief tief in mir was schief
Hab mich verfahrn auf eine Bahn, die nicht so grade ist wie deine
Und manchmal bin ich verloren und alleine, du siehst nicht wie ich weine
Hältst mich für schwierig, verschlossen und hart wie ne Wand
Doch wieso sollte ich dir öffnen, du nimmst nie meine Hand,
Du denkst du bist für mich,
Doch in Wirklichkeit spür ich, dass du immer nur dagegen bist
Dir geht es mehr darum mich zu verändern als um mich
Bist gegen alles, was für mich einfach mein Leben ist.
Aber ich lass mich nicht zwingen
Willst du in mir wirklich was in Ordnung bringen, dann sei für mich da
Und mach mir klar, dass du mich magst, wie ich bin,
Denn ich sehe keinen Sinn darin, auf irgendwen zu hörn,
Wenn sich alle ständig nur über mich beschwern
Nenn mir einen guten Grund, warum ich mich anstrengen soll, dann schaff ichs vielleicht
Vielleicht auch nicht gleich, ich bin ein Mensch, kein Projekt, ich brauch einfach Zeit.
Wenn du mir nichts zutraust, nur kopfschüttelnd zuschaust
Wie soll ich mich dann ändern?
Ich spür doch, du hältst mich für dumm,
Du sagst es mir stumm in deinen Blicken
Pass auf, denn manche Wunden sind nicht so leicht zu flicken!
Und du wunderst dich, warum ich manchmal zicke,
Doch magst du mich wirklich?
Ich weiß, manchmal wirk ich hart wie ne Wand
Darum hat kaum einer bisher erkannt
Wie verletzlich ich bin und wie sehr es mich trifft,
Ich fühl mich klein wie ein Kind,
Mitten im Meer, auf nem Schiff.
Gib mir Halt, denn man hat mir den Boden entzogen
Ich fühl mich vom Leben betrogen, belogen und alleingelassen
Bitte hilf mir wieder Fuß zu fassen,
Du musst mir wieder irgendwas geben, was mir Sicherheit gibt
Und nicht was, das mich ruhig stellt, in falscher Sicherheit wiegt
Zeig mir, dass dir an mir wirklich was liegt,
Zeig mir was, in dem ich gut bin, worauf ich Zukunft aufbauen kann
Ich brauch Wärme, wenn du willst, dass ich auftauen kann
Ich brauch Freiheit, wenn du willst, dass ich Regeln halte
Und Raum, wenn du willst, dass ich mich entfalte.
Ich sehne mich nach jemand, der mir wirklich nah ist
Auch wenn mir irgendwo wohl klar ist, dass ich das nicht immer leicht mach
Doch zeig ich auch kein Stück Bereitschaft, mich auf irgendwas einzulassen
Bitte nimm das nicht als Grund, mich alleinzulassen.
Denn da steckt so viel mehr in mir als man denkt
Der Leben hat mir so viel genommen und doch so viel geschenkt
Es hat in mein Gesicht viele Kerben geritzt,
Und dieses Kunstwerk vor allem mit Scherben geschnitzt,
Doch da steckt so viel mehr in mir, als man sieht
Wunden und Graben und Wunder und Gaben
Und Schichten und Lagen, sie richten und jagen mich
Denn sie verstehen nicht, dass ich wertvoll bin, auf meine Art,
Und ja, ich weiß, es ist oft hart, mit mir vernünftig zu reden
Und du fragst dich täglich, wohin das mal führt
Ich hab tief in mir drin längst gespürt, dass du mich aufgegeben hast
Ich erscheine dir wie eine Last und nicht wie ein Segen
Mein Leben voll Regen zu sehen ist bestimmt nicht immer leicht
Und ich merke, dass es dir langsam mal reicht mit meinem Verhalten,
Zwischen uns, da wächst ein Spalt, den wir doch beide bemerken
Und ich wünschte, du würdest mich loben, bestärken,
Nie den Glauben verlieren, und nicht an mir herumkritisieren
Und vielleicht - war ich auf der Förderschule oder in der Psychiatrie
Vielleicht siehst du keine Hoffnung, denn ich bin einfach kein Genie
Vielleicht willst du mir auch helfen, vielleicht weißt du nur nicht, wie
Vielleicht bin ich einer der härteren Fälle
Und du denkst, ich finde niemals ne Stelle
Vielleicht ist da in meiner Wohnung sogar manchmal krasser Gestank
Vielleicht benimm ich mich unmöglich, hab nicht alle Tassen im Schrank
Aber denk mal daran, vielleicht hab ich auch noch nie – Liebe getankt
Du siehst nicht, dass da so viel mehr ist in mir
Dass da manchmal so viel schwer und so viel leer ist in mir
Vielleicht war mein Leid zu groß oder mein Schmerz zu krass
Vielleicht seh ich deshalb keinen Sinn mehr in irgendwas
Auch wenn ich meinen Abschluss vielleicht nur knapp geschafft hab
Heißt das nicht, dass ich nichts gerafft hab
Vielleicht war da nur nichts, was mir die Kraft gab
Doch da ist mehr als meine Schwächen
Vielleicht bin ich auf meine Art intelligent,
Vielleicht hab ich Talent, das bisher niemand erkennt
Und manchmal ist da doch nicht nur das, was uns trennt,
Vielleicht fühlen wir beide heimlich das Gleiche
Und vielleicht würde es reichen, ne Brücke zu bauen,
Hätte einer von uns den Mut, mal über die Mauer zu schauen
Nicht jede Raupe wirkt wie ein zukünftiger Schmetterling
Wenn sie sich mühsam durch stachlige Blätter zwingt,
Und sich wünscht, dass sie fliegen kann
Und doch fängt sie schon morgen zum Fliegen an.
Manche Entlein sind hässlich, ihr Gefieder ist braun
Wenn man sie sieht, wagt man kaum, bisschen tiefer zu schaun
Und nicht alles, was Gold ist, glänzt, der Schein trügt schnelle Blicke
Unter ner Schicht aus Schlamm versteckt liegen dreckbedeckte Stücke von unglaublichem Wert.
Ein schnelles Urteil, das die Wahrheit verzerrt, fällt nicht nur den, der es fällt - gibt mir was, das mich hält
-
Hallo, ich bin ein Mensch,
Und mehr als ein Haufen Verhaltensprobleme
In mir steckt noch mehr als mein schlechtes Benehmen
Ich bin mehr als zerbrochene Scherben,
Und trägt meine Krone noch so viel Kerben,
Kann doch noch so viel - mehr aus mir werden
Ich bin ein Mensch mit tausenden Seiten
Du kannst mich nicht ändern, nur durchs Leben begleiten
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht,
Und in der Erde steckt viel mehr, als das, was man sieht
Auch wenn ich vielleicht eine von denen bin, die ständig dagegen sind
Egal was man macht, von mir kommt ständig nur Gegenwind,
Bin ich nicht mehr als nur stur und unbelehrbar,
Ist nicht so viel mehr da an mir, als nur, dass ich trinke und die Schule schwänz?
Ich bin ein Mensch und wenn du dich in meine Schuhe zwängst,
Wird dir klar, irgendwie bin ich doch wunderbar,
Da ist noch so viel, was unentdeckt in mir versteckt ist,
Und wie eine Wurzel zu wachsen beginnt -
Zeig mir den geheimen Schatz in mir drin!
Und glaub an meinen scheinbar tief vergrabnen guten Kern
Denn wenn ich mich dann öffne, dann mache ich es gern.
Alle Schwäne sind prachtvoll und jeder Schmetterling bunt
Ihre Flügel sind kraftvoll, nicht zerbrochen, gesund,
Der Wert von Gold ist unschätzbar
Wenn ich auch lange klein und verletzt war.
Jede Knospe blüht irgendwann auf,
Über Nacht trägt sie plötzlich das Kleid ihrer Pracht
- Darum gib mich nicht auf.
Der Hintergrund des Textes sind Grundsätze aus der Pädagogik Don Boscos rund um das Thema „Glauben an den guten Kern in jungen Menschen und sein Wachsen zu ermöglichen, Junge Menschen annehmen, wie sie sind und in Beziehung mit ihnen sein“

Victory
(mein erster PoetrySlam - eine Art Experiment, inspiriert von dem Stück "Victory" von Two Steps From Hell)
Time is passing by.
The window that clouds hide from my view –
when will it open?
Will I ever escape this dark room
I'm in, all alone, on my own?
The sunrise is waiting somewhere far away.
I make my heart wide and open.
And light hits my eye.
And light floods my life.
And light flows through my veins
towards where a weak beat reigns.
When all the battles end
That we fought hand in hand
With truth we cannot hide
With hope on our side –
They end in victory!
When all the battles end
Then through this night we went
With passion deep inside
For truth we cannot hide –
They end in victory!
Put on your golden armour now!
The last one's rising up!
Almost there somehow,
But fear inside will not give up.
Almost taken down –
The last breath keeps on trying to leave.
Almost reached the crown,
But now my fingertips
Are busy trying to keep my lips
From releasing the word.
Someone stole control
Over my rythm
Made it slow;
Still I won't give in!
One breath still left for a name
that can change the game!
I still can gain
my victory.
The heat for one beat
Still left in my heart,
it can start a fire that overcomes all pain –
But even just a little flame
of love is enough to gain
my victory.
Why should I still fight?
Why should I still try?
I guess because the night
Will never pass by.
So I need to decide
To fight for what is right
Until new light shows that
I passed by the night!
Not looking at what lies behind
But trying to remind my mind
I'm covered by my father's wing
Trying to keep on flying
Until I hear them sing
about victory
I can't hold swords well
Still my words can tell
Truth until I made
Two Steps From Hell
towards victory!
I can't form words well
But listen to my heart
That once was dark
And it will tell U
Truth about how to
Break all chains,
How to take the chance
To make Two Steps From Hell
towards victory!

Die vergessenen Kinder (PoetrySlam):
Wir sind die, an die niemand dachte,
Als sie die Aufmerksamkeit brauchten.
Wir sind die, deren Gefühle in ihrem Gefühlssturm verrauchten.
Wir sind die, die man bei all der Therapie nie therapierte,
Weil man meist nicht mal kapierte, dass wir existierten,
Dass es uns überhaupt gibt.
Wir sind die, die man nie genug geliebt hat,
Denn man war mit so viel beschäftigt,
Andere Gefühle viel zu heftig
Und man konnte eben nicht.
Unsere Pflicht war es, brav und still
Am Bettrand eines Kranken zu stehen
Und tatenlos zuzusehen bei Dingen die wir nicht verstanden,
Das uns bekannte Leben wanken zu sehen,
Und Dinge, die uns niemand erklärte,
Die man verschwieg, wo Wahrheit am längsten währte
- gewährt hätte.
Wir sind die, die mit stillen Kinderaugen
Aus denen nur noch heimlicheTränen rannen, zu glauben begannen,
Dass wir die Schuldigen wären,
Während den Großen zu huldigen wäre
Als jene die alles richtig machen und alles besser wissen.
Wir sind die, die sich fühlten
Als hätte man ihr ganzes Leben in ein Eck geschmissen.
Und als würde nichts darin noch Sinn ergeben,
Weil Mama nicht mehr da war,
Und uns nicht klar war, was passierte,
Obwohl man doch immer genau spürte, wie schlecht es ihr ging,
Dass sie sich auch nicht wieder fing.
Und als Mama wiederkam, war es noch schlimmer,
Weil sie zwar da war, aber noch immer nicht für uns,
Weil wir nicht verstanden,
Wo sie herkam und wohin sie - wohl für immer - gegangen ist
Wir haben uns im Zimmer versteckt und sie leise vermisst
Und irgendwas in uns hat
Verzweifelt geweint, weil man uns einfach vergisst.
Wir sind die, die ihre unerklärlichen Wutausbrüche auf sich bezogen
Genau merkten, wie wir von oben belogen wurden,
Die zum Schweigen erzogen wurden
Wir sind die, die sich heute wertlos fühlen
Oft mit düsteren Gedanken spielen,
Die nach Liebe suchen auf den falschen Schienen,
Die denken, dass sie nichts als Wut verdienen
Und irgendetwas in ihnen schlecht ist,
Was nicht gerecht ist,
Denn eigentlich stammt das Problem ja nicht von uns.
Aber wir sind eben die, die überflüssig waren,
Als man sich in all den Jahren
Um anderes kümmern musste,
Als man selber nicht weiter wusste,
Oder wie man damit umgehen sollte,
Wir sind die, an die man nicht denken wollte,
Als das Leben voller Stress war –
Für uns war eben nur ein Rest da,
Nur eine kleiner Teil, eine Kleinigkeit,
Von der Liebe und Zeit, die wir bräuchten,
Und so merken wir nicht, wenn wir strahlen und leuchten,
Denn niemand hat uns gesehen,
Man stieg auf unsere Zehen als wären wir unsichtbar,
Wir wirken heute oft unsicher
Und meistens tun wir, als wärn wir nicht da.
Dabei wäre es oft schon so viel wert gewesen,
Uns nachts mal etwas vorzulesen
Oder uns zu erklären,
Dass Mama ein Problem hat und nicht wir,
Statt zuzulassen, dass wir mit Schuld unsere Herzen beschweren,
Die uns nicht gehört,
Dass wir uns mit Last beladen, die wir nicht zu tragen haben,
Hätte uns an manchen Tagen mal jemand Mut gemacht,
Und uns gesagt, das hast du gut gemacht
Doch niemand hat Mut gefasst und den Mund aufgemacht
Denn an uns hat keiner gedacht.
Stattdessen überließ man uns uns selbst und den schlechten Noten in Mathe, Deutsch, Physik,
Der ständigen Kritik von Papa und den Lehrern,
Die natürlich nichts wussten von den Problemen
Bei unseren Ernährern.
Denn wir sind die, die ihre Schwierigkeiten still bestreiten,
Weil sie sie ein Leben lang totgeschwiegen sahen,
Die sich nie reden trauten
Und auf das Motto „Irgendwie-werd-ich-schon-überleben“ bauten,
Die unter ständigen Ängsten leiden,
Die Menschen meiden,
Die ganze Pause alleine am Klo verbringen,
Weil sie die Kommentare lieber überspringen,
Die ihr Leid nie teilen,
Weil sie lernten wie es ist, wenn sie jemand hört
Und davon zu erzählen sich nun einmal nicht gehört.
Wir sind die deren Klagen man nicht ernst genommen hat
Die man anstatt ihnen zuzuhören
Geschimpft hat, dass sie sich beschweren.
Wir sind die, die in all dem Schweigen totgeschwiegen wurden.
Denn wir sind die, in deren Nähe niemand wusste,
Dass zur Erziehung mehr gehört, als dass das Kind etwas zu essen hat –
Wir sind die, die man irgendwann unter einem Haufen aus Problemen fast vergessen hat.
Wir sind die vergessenen Kinder.

Zwischen diesen Zeilen
Hallo, ich ähm wollte nur sagen,
Man, ich bin für sowas eigentlich zu schüchtern,
Aber halt grade nicht ganz nüchtern
Und irgendwann muss ich ja mal irgendwas sagen,
Denn ich denke schon seit Tagen drüber nach,
Doch ich fand nix, was wirklich dem entsprach,
Was ich eigentlich ausdrücken will
Ich such verzweifelt nach den Worten und meistens
Bleib ich dann doch lieber still
Es ist so schwer über die Lippen zu bringen für mich
Denn ich frag mich, wie wird es klingen für dich
Und hab es oft schon probiert,
Doch nie laut, hab mich nicht getraut,
Dich dabei anzusehen,
Ich hätte gern den Mut, es mal anzugehen,
Doch ich weiß nicht, wie ich es sagen soll
Ich glaub, ich finde dich ziemlich toll, ich hab dich lieb
Ich bin einfach froh, dass es dich gibt und...
Und ich weiß, das hast grade vielleicht nicht so erwartet,
Ich habe keine Ahnung, was ich damit grade starte
Das kommt jetzt vielleicht ein bisschen plötzlich
Schätz ich, ich mach mich jetzt ziemlich verletzlich
Und es ist mir wahrscheinlich auch ziemlich peinlich
Das ist so ne Sache, die ich nie dachte,
Dass ich sie einmal mache,
Und es ist nicht einfach für mich,
Darum sag bitte einfach mal nichts.
Ich weiß nicht, wie, darum fang ich einfach mal an
Weißt du, dass ich wegen dir nicht mehr einschlafen kann?
Ich bin so glücklich, seit du in meinem Leben bist
Und ich fühl mich so leicht, wenn du daneben bist,
Weißt du, dass es ein Gefühl wie beim Schweben ist, wenn du lachst
Und was du so machst, das feier ich richtig
Du bist mir so wichtig, dass ich all meine Wünsche aufgeben würde
Und die Momente so wertvoll, dass ich sie oft gern aufheben würde
Weißt du, wie sehr du mir gut tust, du machst mir Mut, du
Hilfst mir, wieder mehr wie ich selber zu sein,
Ich fühl mich nicht mehr so klein mit dir an all meinen Seiten
Willst du mich durch alle Zeiten begleiten?
Ich versuch seit Tagen,
Dich mir irgendwie aus dem Kopf zu schlagen
Und ich würde andere Farben tragen
Seltsame Sachen sagen und
Doch nie zu fragen wagen
An anderen Zielen bauen
Mich neue Dinge trauen
Une, wenn es sein muss, sogar meine Träume umschmeißen
Denn ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen
Irgendwie machst du mich stark,
Jeden Tag machst du besonders,
Seit ich dich kenn sind mir die Blicke egal
Und ich frag mich immer wieder, ist das noch normal?
Ich weiß nicht wie
Doch da ist diese Sache in mir, sie war da vorher noch nie
Plötzlich hab ich so viel Energie
Es kam einfach so von irgendwoher
Und was sie denken, interessiert mich nicht mehr
Ich weiß nicht wann,
Doch irgendwo fing es wohl an, mitten in mir drin
Und ich weiß noch nicht wohin es mal führt,
Aber ich glaube, ich habe kapiert,
Dass es so schnell nicht wieder weggehen wird,
Es steckt längst in allen Ecken von mir
Und ich fühl mich, als ob ich ständig nur wegrennen würd.
Du spukst in mir rum und ich weiß,
Ich benehme mich dumm, bitte frag nicht warum
Ich das tu, denn der Grund wärst du.
Schon der Gedanke an dich macht mich glücklich,
Du machst mich verrückt, ich
Werde immer dünner, denn ich kann nichts mehr essen,
Und auch wenn ich es versuche, dich nicht vergessen.
Wunder dich nicht, wenn ich manchmal kalt
Und dann plötzlich viel netter klinge
Denn ich bin außer Stande zu denken, bin seit Tagen auf Schmetterlinge
Bin wie sonnige Wolken, wie als wenn ich mit dem Wetter ringe
Denn durch mein Leben weht ein Wirbelwind an Frühlingsmomenten
Es ist, als wären ihm Flügel gewachsen,
Und als würden all meine Sorgen zerplatzen,
Was einmal wichtig war, ist jetzt wie nicht mehr da.
Ich würd gern die ganze Zeit mit dir reden
Mein Leben hat plötzlich ne andere Richtung,
Da ist neue Hoffnung in Sicht und
Neues Licht, wie ne Lichtung im Wald,
Mir ist warm, nicht mehr kalt, denn du gibst mir irgendwie Halt,
Ich hab dich lieb, bin einfach froh, dass es dich gibt und...
Und du bist was ganz Besonderes, ein Einzelstück
Selbst wenn ich die Momente einzeln pflück
Wär mir mit dir kein Leben zu lang dafür
Ich hab Angst, dass ich jemanden wie dich nie wieder find
Und wenn in meinem Kopf auch viele Lieder sind, das schönste singt
Von dir und mir ist egal, ob ich gerade peinlich kling,
Und dass wir uns nicht immer einig sind, das ist mir klar
Doch mit dir würd ich zu leben wagen – Hand in Hand
Auch wenn ichs dir nicht sagen kann,
Ich park für dich mein Alltagskram am Straßenrand
Und ich fang wieder neu zu leben an
Wenn ich bei dir bin, hält alles mal eben nebenan
Und das Leben spielt den Hintergrund auf E-Gitarrn
Für dich würd ich jeden Karrn, den ich ziehe,
Kopf voraus in einen Graben fahrn
Und es wär mit dir wie im großen Wagen fahrn
So sehr mag ich dich, und doch sag ich nichts
Der Alltag verblasst, ich
Hatte keine Ahnung, dass dieses Gefühl so unglaublich krass ist
Auch wenn es manchmal echt eine Last ist,
Und ich nicht immer weiterweiß,
Ich hab immer Angst, ich verpass dich
Und hoffe andauernd, dass ich dich seh
Fast tut es weh, wenn du mal nicht da bist,
Weißt du, dass ein Tag ohne dich wie ein Jahr ist?
Auch wenn mir klar ist, dass ich da durchmuss,
Steh ich kurz vor dem Kurzschluss.
Ich dachte lang, dass ich nicht romantisch wär,
Doch du machst es mir wirklich schwer, weiter zynisch zu bleiben,
Du kannst meine Launen vertreiben mit einem einzigen Grinsen
Wärst du der Frosch, ich bräuchte keinen Prinzen,
Und du dich nicht zu verwandeln
Denn ich mag jede Kleinigkeit, all deine Fehler,
Ich wär bereit zu zweit dieses Leben zu entern
Und ich würd nix verändern, denn ich hab dich so furchtbar lieb,
Bin wirklich froh, dass es dich gibt und...
Und wenn du mir in die Augen blickst, dann bleibt für einen Augenblick
Die Welt mit ihrem Treiben bloßer Hintergrund
Ich hab das Gefühl, ich blick dahinter und entdecke etwas,
Das mir wichtiger ist und das viel tiefer geht,
Ganz egal, wie schief es geht
Ich wünschte, ich könnte dir sagen, wie viel du mir bedeutest
Oder dir zeigen, wie sehr ich dich mag
Doch die Stürme in mir sind einfach zu stark und ich trau mich nicht
Ich hab Angst, dass meine Mauer bricht, wenn ich Gefühle durchlasse,
Ich hab Angst, dass da nicht so viele durchpassen,
Ohne dass sie zu bröseln beginnt
Ich hab Angst, dass mein Herz die Kontrolle gewinnt.
Denn wenn ich dich seh, bleibt meine Welt mal eben stehn
Bevor sie sich schnell wieder wegdreht,
Da ist dieses Gefühl, das nicht weggeht
Dass du für mich bestimmt bist
Mein Verstand sagt klar, das stimmt nicht, bestimmt nicht,
Es ergibt doch keinen Sinn
Doch es wird immer schlimmer, je vernünftiger ich bin
Du bist so unglaublich wunderbar
Und manchmal wünschte ich, es würde ein Wunder wahr,
Doch ich warte gefühlt schon seit hundert Jahrn
Ständig stell ich mir vor, dass du vielleicht dasselbe denkst,
Auch wenn du wahrscheinlich grade ganz woanders hängst
Und keine Ahnung hast, darum will ich nur, dass du diese Warnung hast:
Bitte gib acht, was du mit mir machst
Sag mir, sind meine Hoffnungen dämlich?
Ich schäm mich nämlich für meine Gedanken,
Du bringst gerade mein Weltbild zum Wanken, wie ein Erdbeben,
Ich will diese Träume nicht mehr hergeben,
Kann sie nicht mehr aus meinen Gedanken rausstreichen
Bitte gib mir ein Zeichen, ein kleines würd reichen
Denn du bist wie ein Puzzel und ich such nach den Stücken,
Sie passen nicht zusammen, ich geh Blümchen zerpflücken,
Zupfe stumm an ihnen rum aber ohne Ergebnis,
Warte auf irgendein Erlebnis, das mich weiterbringt
Weil ich dich einfach nicht durchschau
Weil die Aussicht manchmal heiter klingt und dann wieder furchtbar grau
Tud mir leid, ich werd aus dir einfach nicht schlau
Und ich wünschte, es gäbe nen Tag, wo ich mich nachfragen trau
Ich bin so verzweifelt und doch auch so glücklich
Bitte rück mal ein Stück, ich muss dir was sagen,
Ich kanns nicht länger ertragen zu schweigen
Ich kenne mich, ich weiß, ich kanns eh nich ewig vermeiden,
Dass es irgendwann rausplatzt
Ich hab ein bisschen Angst, dass du mich dann auslachst
Oder ich grade alles kaputt mach,
Und du mir ab heute nicht mehr in die Augen schaust,
Dich nicht mehr normal mit mir zu reden traust
Ich hab Angst, dass es jetzt komisch wird
Oder einfach nichts passiert
Doch im Moment bin ich nur froh, dass es dich gibt,
Du setzt mein Gehirn außer Betrieb
Denn ich hab dich furchtbar lieb und…
Und ich wünschte, du wärst bisschen leichter zu lesen,
Denn dann wärs vielleicht leichter gewesen
Schon früher mal ehrlich zu sein
Es scheint so gefährlich zu sein, sein Herz auszuziehn
Ich will umdrehn und fliehn, solang es noch geht
Doch ich kann nicht, weil mein Herz unter Schockstarre steht.
Es fällt mir nicht leicht, es ist wirklich nicht einfach,
Aber wenn ich dich reinlass, dann weil du mir wichtiger bist
Als meine Angst es mir ist.
Wenn du jetzt was sagst, kann es sein,
Dass ich den kleinen Rest an Verstand verlier
Und vielleicht hast du es eh kapiert:
Ich hab dich lieb, bin froh, dass es dich gibt und
Vielleicht ein bisschen verliebt.
Jetzt weißt du Bescheid, tut mir leid,
Wenn das grade vielleicht bisschen viel ist für dich
Vielleicht hab ich grad alles zerstört,
Doch vielleicht fühlst du auch das Gleiche für mich
- und das wär es mir wert.
Und egal, was du jetzt grade sagen willst, mach dir keine Sorgen,
Ich werd es überleben, es gibt immer irgendwo ein Morgen
Ich weiß, das Leben ist nicht dazu da, immer schmerzfrei zu sein
Besser sein Herz verlieren und brechen als herzfrei zu sein
Und ich weiß nicht, ob ich die bin, die du suchst,
Doch ich bin sicher, du bist der, den ich gefunden hab
Und wenn ich auch viel Salz auf meinen Wunden hab,
Mit dir würden sie heilen
Wenn ich nur noch ein paar Stunden hab, mit dir würd ich sie teilen
Und wenn ich mal wieder keine Worte find
- such mich zwischen diesen Zeilen.

Schneckenhaus
Ich verkriech mich in mir selber
Wie in einer Spirale, immer tiefer hinein,
In meiner kleinen Welt
Und es ist dunkel dort drinnen, aber sicher und warm
Und niemand kann mich sehn.
Wo bin ich zuhause und wo gehör ich hin?
Bin ich genug so wie ich bin?
Wann werd ich endlich wachsen und so stark sein wie die Andern?
Wie weit muss ich noch ziehen, wie weit muss ich noch wandern?
Wo ich bin, verbindet mich nichts,
Wo ich ziehe, da finde ich nichts,
Und so geh ich und weiß nicht, wohin.
Wo liegt das fehlende Stück, das Puzzle ergibt keinen Sinn
Früher war ich wie
Eine kleine Schnecke, die sich
Ständig versteckte,
Die Welt war mir fremd, ich kam nicht gern aus mir raus -
Doch jetzt strecke ich langsam meine Fühlerchen aus
Und entdecke die Strecken, die Schrecken der Hecken,
Die Straßen, die Ecken, die buntesten Flecken
Ich zieh los, um die Welt zu entdecken
Und ich trag auf dem Rücken mein Haus
Und mein Weg nimmt kein Ende, ich sehe die Welt
Mein Zuhause schlepp ich mit, mir fehlt nicht das Bett noch das Geld
Die Straße schreitet fort ohne Rast,
Denn bliebe ich stehen, ich hätte so viel verpasst
Kein Ort, der bleibt, sie alle ziehen fort,
Kein Mensch, der bleibt, für jeden nur ein Abschiedswort
Selbst die Sonne wandert jeden Abend zu einem andern Ort
Wo bin ich zuhause und wo gehör ich hin?
Irgendwo da draußen oder noch tiefer in mir drin?
Wo ich war, da bindet mich nichts,
Nirgends kann ich bleiben und ich finde mich nicht,
So geh ich auf den Wegen des Lebens dahin.
Ich habe schon so viele Rollen gespielt,
Ich bin schon so viele gewesen,
Was davon hat eine Rolle gespielt?
Was kann man in meinen Splittern noch lesen,
Wer ich damals war, bin ich nicht mehr,
Wo gehe ich hin, wo komm ich her?
Wo ist mein Zuhause, wo gehör ich hin?
Und wie finde ich nen Platz in dieser Welt
An den meine Ecken und Kanten passen,
Wenn ich doch selbst ein Einzelstück, nein, viele Einzelstücke bin?
In wie vielen Herzen kann ich meines noch wohnen lassen,
Bis ich eines finde, das zu mir gehört?
Wo bin ich zuhause und wo gehör ich hin?
Ist irgendwo da draußen ein Platz für mich und Sinn?
Treiben die Winde mich nicht,
Dann verschwinde ich schlicht,
Und so schweb ich wie ein Herbstblatt im Wind.
Ich finde immer einen Weg, doch nirgends gehör ich dazu
Finde viele Kissen, aber nirgendwo Ruh
Ich finde viele Orte da draußen, aber nie ein Zuhause
Wo immer ich bin, bleibt mir nur ne kurze Pause
Bis mich irgendwas weitertreibt,
Und ich weiß nicht, was einmal übrigbleibt von diesem Moment,
Ob mein Herz mich in ein paar Jahren noch kennt,
Oder ich schon wieder nicht mehr ich bin,
Dass ich längst aus meiner Sicht bin,
Und ich weiß nur noch, wer ich nicht bin.
Einst, vor vielen Jahren kannte ich diesen Ort
Doch mein Leben zog fort,
Doch nichts bleibt für immer und nichts von mir ist noch dort.
Staubige Erinnerung schwebt in den Ecken
Sie schlummert und ich will sie nicht wecken
Zu viele Jahre, die sie schon bedecken.
Es sah alles so anders aus,
Hier war ich irgendwann zuhaus, doch jetzt bin ich fremd
Der alte Freund auf der Straße, der mich nicht erkennt,
Ist längst nicht mehr jung,
Er läuft jetzt gekämmt und furchtbar ordentlich rum
Nichts verbindet mich, und ich verschwinde, ich geh
Denn ich seh nichts, was mich halten kann,
Kehr ich zurück, mit zwei Taschen voll Glück,
Kehr ich, nicht mehr allein, einst wieder heim
- dann als alter Mann.
Wo gehör ich hin und wo finde ich mich?
Ich erinner mich nicht.
Ich wohne hier schon lang, aber innerlich nicht.
Doch wofür schinde ich mich?
Eigentlich hindert mich nichts,
Wenn ich mich nicht finde, dann erfinde ich mich
Ich baue mir Heimat und dann verbinde ich mich.
Denn ich bin wie die Schnecken, das Leben entdecken
Beim Gähnen des Abendrots gehe ich heim
Ich zieh mich zurück, tief in mich rein, denn
Ich bin wie die Schnecken,
Ich zieh los, um die Tage zu pflücken, nag an ihren Blättern,
Krieche durch die Lücken, um zum nächsten zu klettern,
- Mein Zuhause auf dem Rücken.


